Porsche-Stiftung gibt eine Million für gemeinnützige Projekte – Bewerber aus Leipzig gesucht

Leipzig ist Porsche-Stadt. Deshalb lobt die Ferry-Porsche-Stiftung jetzt eine Million Euro für gemeinnützige Projekte aus Leipzig und Stuttgart aus. Projekte aus der Messestadt können sich bis 6. Dezember bewerben (LVZ vom 30.09.2019)

Die Ferry-Porsche-Stiftung startet die „Ferry Porsche Challenge“ und lobt eine Millionen Euro für gemeinnützige Projekte aus. Quelle: Ferry Porsche Stiftung

100.000 Euro für den Sportverein? Oder für das Kulturprojekt? Oder die Umweltinitiative? Projekte aus Leipzig können sich ab Oktober um genau diese Summe bewerben. Unter dem Namen „Ferry Porsche Challenge“ schreibt die Stiftung des Automobilbauers erstmals einen Preis für gemeinnützige Projekte aus – und zwar gezielt für solche an den Porsche-Standorten Leipzig und Stuttgart. Ab Dienstag können sich Interessierte bewerben. Anmeldeschluss ist am 6. Dezember.
„Mit der Ferry Porsche Challenge wollen wir das gesellschaftliche Engagement an den Standorten der Porsche AG fördern und Menschen würdigen, die ehrenamtlich tätig sind“, sagt der aktuelle Porsche-Chef Oliver Blume, der dem Kuratorium der 2018 gegründeten Stiftung vorsteht. „Besonders wichtig ist uns dabei, dass die Konzepte nachhaltig, innovativ und kreativ sind.“

Eine Million Euro Preisgeld ausgelobt

Insgesamt eine Million Euro lobt die Stiftung aus. 35 Preise werde vergeben – von 5000 für das Erreichen der Endrunde bis zum Hauptpreis von 100.000 Euro. Und der wird gleich dreimal vergeben. Die LVZ unterstützt die Aktion als Medienpartner und entscheidet am Ende auch in der Jury mit, wer die Preise erhält.
Die Chancen für Vereine aus Leipzig stehen dabei nicht schlecht. Denn der Kreis der Bewerber ist geografisch eng begrenzt: Nur Projekte an den Porsche-Standorten können sich bewerben. Das sind die Stadtgebiete von Leipzig und Stuttgart, wo Porsche seine beiden Werke hat (also ohne die umgebenden Landkreise), die Landkreise Böblingen mit dem Entwicklungszentrum Weissach und Ludwigsburg, wo Teile des Vertriebs und das Ersatzteillager sitzen, in Baden-Württemberg – und die Stadt Schwarzenberg im Erzgebirge. Dort hatte Porsche 2015 den Werkzeugbau von Kuka übernommen.

Fünf Bereiche werden gefördert

Bei der regionalen Zuordnung der Bewerber komme es aber nicht darauf an, wo die Organisation ihren Sitz hat, sondern auf den Ort des Projekts, fügt eine Vertreterin der Stiftung hinzu. „Der Sitz des Trägers kann auch anderswo sein. Wichtig ist, dass das Projekt im betreffenden Gebiet stattfindet.“
Weitere Voraussetzungen für jede Bewerbung: Das Projekt ist gemeinnützig und gehört zu einem der fünf Förderbereiche: Soziales, Umwelt, Bildung/Wissenschaft, Kultur oder Sport. Bis zu drei Initiativen kann jeder Antragssteller ins Rennen schicken.

OBM Jung und LVZ-Chefredakteur Emendörfer mit in der Jury

„Mit der Entscheidung von 1999 in Leipzig ein Porschewerk zu errichten, hat Porsche das industrielle Herz unserer Stadt wachgeküsst und gehört nun zu Leipzig“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), der selbst in der Jury des Wettbewerbs sitzen wird. „Mit der Ferry-Porsche-Stiftung verstärkt Porsche nun sein soziales Engagement und ich freue mich, die Stiftung als starken Partner in Leipzig, für unsere Stadtgesellschaft, Sport und Kultur, zu haben.“
Auch LVZ-Chefredakteur Jan Emendörfer, der neben Jung als zweiter Vertreter aus Leipzig Teil der elfköpfigen Jury wird, war sofort begeistert von der Idee. „Ich finde, die Ferry Porsche Challenge ist eine gute Sache, weil damit gemeinnützige Projekte unterstützt werden. Ich hoffe und gehe davon aus, dass auch Initiativen aus Leipzig zum Zuge kommen. Deshalb sind wir als Leipziger Volkszeitung mit im Boot und wollen dazu beitragen, dass das Ganze ein Erfolg wird.“
Namensgeber des Wettbewerbs und der Stiftung ist Ferdinand „Ferry“ Anton Ernst Porsche. Der Sohn des Käfer-Konstrukteurs Ferdinand Porsche hatte 1948 die Sportwagenmarke gegründet. Sein Sohn Wolfgang, heute Aufsichtsratschef bei Porsche, sitzt nun ebenfalls mit in der Jury.

Vorauswahl per Abstimmung im Internet

Wer die Preisgelder am Ende erhält, entscheidet nicht allein die Jury: Zunächst gibt es eine Vorauswahl per Online-Voting, bei dem jeder im Internet mit abstimmen kann. Die 35 Bestplatzierten ziehen dann in die Endrunde ein – und haben damit schon 5000 Euro sicher.
Wer letztlich auch noch die elfköpfige Jury überzeugen kann, erhält sogar noch deutlich mehr: Neben den drei ersten Preisen in Höhe von je 100.000 Euro winken sechsmal 50.000, zehnmal 25.000 und einen Sonderpreis in Höhe von 75.000 Euro.


Bewerbungen sind ab 1. Oktober möglich, und zwar über die eigens dafür eingerichtete Homepage: www.ferry-porsche-challenge.de. Bewerbungsschluss ist am 6. Dezember.


Frank Johannsen

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 30.09.2019