Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept „Grünau 2030“

Leipzig befindet sich im Wandel. Die Stadt ist eine der am stärksten wachsenden Großstädte in Deutschland. Der Übergang von einer ehemals schrumpfenden Stadt zu einer wachsenden Stadt vollzieht sich in einem rasanten Tempo.
Diese Entwicklung hat auch Einfluss auf Grünau. Nach Jahren des Rückbaus und der Schrumpfung hat sich die Einwohnerzahl nicht nur stabilisiert, sondern wächst seit einigen Jahren wieder. Dies verändert die Rahmen-bedingungen für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils. Mit dem neu erarbeiteten „Stadtteilentwicklungskonzept (STEK) Grünau 2030“ sollen die Grundlagen für diese neuen Entwicklungen gelegt werden.
Viele Akteure, Gremien und Ämter haben sich in den letzten Jahren in die Erarbeitung dieses Konzepts eingebracht und Schwerpunkte der zukünftigen Entwicklung herausgearbeitet.
Im Rahmen der Fortschreibung des gesamtstädtischen „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) Leipzig 2030“ wurde der Entwurf mit seinen fachübergreifenden Ansätzen der Stadtteilentwicklung im Rahmen einer Stadtteilkonferenz Mitte November vorgestellt.

Das komplette STEK können Sie nachstehend abrufen:
Stadtteilentwicklungskonzept „Grünau 2030“


Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept „Grünau 2030“
VORWORT von Dorothee Dubrau
(Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau)

„Seit reichlichen fünf Jahren wächst die Einwohnerzahl Grünaus wieder. Überdurchschnittlich stark war der Stadtteil in den letzten zwanzig Jahren sowohl vom allgemeinen Bevölkerungsrückgang als auch von einer Umverteilung der Bevölkerung betroffen. Parallel dazu wurde Grünau aktiv entwickelt und stellt sich heute an vielen Stellen als moderner und attraktiver Stadtteil dar. Die einzigartige Kombination verdichteten Wohnens mit lebendigen Nachbarschaften bei gleichzeitig enorm ruhigem und grünem Umfeld macht ihn zu einem besonderen Ort mindestens für die gut 7 % der Leipziger, die in Grünau wohnen.
Mit dem allgemeinen Wachstum scheinen zunächst viele Fragen zur Zukunft Grünaus obsolet. Kein Rückbau mehr und keine Umzüge bedeuten in der Tat dringend benötigte Ruhe für viele Quartiere.
Doch Wachstum schafft auch neue Herausforderungen, es lässt u.a. die Integrationsaufgaben in Grünau anwachsen. Deshalb ist es zukünftig wesentlich, auf dem Wohnungsmarkt einsetzende Verdrängungs-mechanismen, die einen verstärkten Zuzug einkommensschwacher Haushalte nach Grünau auslösen, durch eine gezielte und leistungsstarke Wohnungspolitik zu mildern und soweit dies möglich ist, stadtweit zu steuern. Zudem hat Grünau zukünftig zusätzliche soziale Aufgaben, wie die Integration von Migranten, zu erfüllen.
Mit diesen Aufgaben und Herausforderungen steigt auch der Bedarf an sozialer Infrastruktur im Gebiet, für deren Erhalt, Qualifizierung und Erweiterung unterstützend Städtebaufördermittel in Anspruch genommen werden müssen.
Mit dem vorliegenden Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept Leipzig-Grünau (STEK Grünau) zeigt die Stadt Leipzig nicht nur diesen besonderen Entwicklungsbedarf in Grünau auf, sondern schlägt auch eine integrierte Maßnahmenstrategie zur nachhaltigen Stabilisierung und Aufwertung des Gebietes vor. Wichtige Schwerpunkte der Entwicklungsstrategie sind hierbei die Bereiche Wohnen, Nachhaltigkeit und Infrastruktur. Die zahlreichen im Konzept verankerten nicht-investiven Maßnahmen sollen dazu beitragen, das soziale Klima in Grünau zu verbessern und damit eine Nachhaltigkeit neuer Investitionen in Grünau sicherzustellen.
Grünau besitzt die Chance, sich zu einem durchmischten, attraktiven und dynamischen Stadtteil zu entwickeln. Für diese anspruchsvolle Herausforderung können die Mittel aus der Städtebauförderung, die noch bis mindestens 2025 in Grünau eingesetzt werden können, ein wichtiger Katalysator sein. Das STEK Grünau wird dabei nicht nur als eine Arbeitsgrundlage für die Fördermittelbeantragung oder Verwaltungsarbeit verstanden, sondern soll in seinen Kernaussagen auch für die kooperative Stadtteil- und Quartiersentwicklung genutzt werden. Die anstehenden Prozesse und Maßnahmen sind nur mit den wichtigen Stadtteilakteuren, wie der Wohnungswirtschaft, und den Bewohnern gemeinsam umzusetzen und zu gestalten.“

Quelle: Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept „Grünau 2030“