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Signal für Kult-Triathlon steht auf Grün

37. Auflage am Sonntag am „Kulki“ unter besonderen Bedingungen und ohne Publikum / Veranstalter bittet um Disziplin und Verständnis (LVZ vom 23.07.2020)

Hinein in die Fluten: Triathlon-Dauersieger Per van Vlerken (M.) testete schon mal beim Sonnenwendschwimmen das besondere Konzept. Foto: Daniel Stefan

Die Kampfansage bleibt unverändert: „Wir bieten Corona die Stirn“, heißt es auch für den Leipziger Kult-Triathlon am Kulkwitzer See. Wie geplant, soll am Sonntag die 37.AuflagedesSchwimm-,Radund Lauf-Events stattfinden – dafür hat das Organisationsteam um Sven Bemmann die vergangenen Wochen intensiv und engagiert gearbeitet. Der lange Atem soll sich in einem Open-Air-Wettstreit der besonderen Art auszahlen.
„Ja, das Signal steht auf Grün“, versichert Bemmann und verweist zugleich auf weitere Nachbesserungen des umfassenden Hygienekonzepts. Vor allem die Rückverfolgung der Teilnehmer sei wichtig. Mit dem 9. Sonnenwendschwimmen hatte es bereits einen erfolgreichen Testlauf gegeben. 290 Teilnehmer wurden an jenem Juni-Freitag gezählt, für den Triathlon sind insgesamt 800 (400 Starter in 25er Gruppen ab 10 Uhr in der olympischen Variante/400 nach gleicher Prozedur ab 15 Uhr auf der Fitnessdistanz) gemeldet. Um- oder Nachmeldungen sind nicht möglich, vor Ort werden keine Restplätze vergeben. Es gibt eine neue (alte) Schwimmstrecke, diesmal mit einem Land-Wasser-Start auf der Wiese vor der Tauchschule Delphin. Die Rad-und Laufstrecken bleiben wie gehabt.
Das bekannt begeisterte Triathlon-Publikum samt applaudierender Badegäste wird diesmal maximal als Zaungast unter den bekannten Schutzregeln toleriert. Die Teilnehmer sind angehalten, ohne Kind und Kegel anzureisen. Es gab, wie sonst üblich, keine Plakatwerbung. 6000 Bürgerinfos wurden verteilt.
Wie das Ordnungsamt mitteilte, werden Besucher und Tagestouristen des Kulkwitzer Sees explizit gebeten, sich bei veranstaltungsbedingten Verzögerungen beim Queren der Strecke ebenfalls an die Abstände zu halten sowie sich und die Sportler nicht zu gefährden. Aufgrund der Breitensportveranstaltung kommt es entlang der Strecke zu Verkehrseinschränkungen und Halteverboten. Auch der Nahverkehr ist betroffen.
„Wir appellieren an die Vernunft und Disziplin aller“, so Sven Bemmann, der eine eingeschworene Truppe hinter sich weiß. 50 Vereinsmitglieder sowie 150 externe Helfer sind am Sonntag im Einsatz. Wo notwendig, besteht Maskenpflicht, etwa im Anmeldebüro. Verpflegt mit Getränken und Powergel werden die Ausdauerkämpfer an zwei Stellen pro Runde – dort herrscht Selbstbedienung. Im Ziel erhalten die Athleten einen Verpflegungsbeutel samt Bierflasche von Sponsor Bitburger. In der Vergangenheit herrschte am Gerstensaft-Stand immer ein besonders reger Andrang.
Eine Siegerehrung wie stets zelebriert fällt diesmal unter den Tisch. Ausnahme: Der Pokal wird im Einzelfall überreicht. Erster Anwärter auf die Trophäe ist Dauersieger Per van Vlerken, ehemals Bittner. Der 35-jährige gebürtigen Leipziger trägt die Startnummer 1.
Sein Herausforderer heißt Marcus Herbst (32). Da war im Sommer 2011 doch ein Vorfall. Ja, der aus Sachsen-Anhalt stammende Profi sah wegen Schummelei die Rote Karte. Er hatte beim Schwimmen abgekürzt. „Er hat sich entschuldigt, wir haben verziehen und geben ihm jetzt eine neue Chance“, sagt Sven Bemmann und schaut optimistisch auf den Kult-Triathlon – Corona zum Trotz.

Weitere Infos: www.leipziger-triathlon.de

Kerstin Förster

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 23.07.2020