Eine kleine Bestandsaufnahme – Teil 1 (Stadtteilmagazin „Grün-As“ 05/2020)
Grünau – hier bewegt sich was! Und da wir vom »Grün-As« unsere Aufgabe auch darin sehen, nachzuhaken, was sich hier bewegt, haben wir einmal einige Baustellen im Stadtteil besucht und bei den dafür Verantwortlichen Fragen hinterlassen, um Genaueres zu erfahren – Baufortschritte, was genau gebaut wird und wie der Stand der Dinge so ist.
Begonnen haben wir mit dem neuen Spielplatz »Am kleinen Feld«. Dazu erreichte uns von der Stadt folgende Nachricht:
»Seit April, wird der Spielplatz ‘Am kleinen Feld’ in Leipzig-Grünau neu ausgestattet. Bis Mitte Mai 2020 entsteht auf dem zirka 2.000 Quadratmeter großen Areal ein neuer »Spieldschungel« mit Tarzanseil, Tampenschaukel, Balancier- und Hangelmöglichkeiten sowie barrierefreien Geschicklichkeits- und Bodenspielen. Zusammen mit den beiden bereits bestehenden Kletterkombinationen sollen auch größere Kinder angesprochen werden. Für die Kleineren gibt es künftig einen abgetrennten Bereich mit Mini-Klettergerät und verschiedenen Tierfiguren unter schattenspendenden Bäumen. Rings um die vorhandene Tischtennisplatte und in der Nähe der Spielbereiche laden nach Abschluss der Arbeiten neue Sitzmöglichkeiten zum Aufenthalt ein.
Seit der letzten Umgestaltung des Spielplatzes Anfang der 1990er Jahre mussten bereits mehrere Spielangebote, die defekt und verschlissen waren, abgebaut werden. Die neue Ausstattung wurde bei einem Beteiligungstermin vor Ort, bei dem zwei Varianten präsentiert wurden, von den anwesenden Familien favorisiert. Finanziert wird die Neuausstattung des Spielplatzes für rund 80.000 Euro mit Städtebaufördermitteln aus dem Programm ‘Soziale Stadt’. Da der Spielplatz aufgrund der Corona-Pandemie bereits seit 19. März gesperrt ist, führen die Arbeiten nicht zu weiteren Einschränkungen.«
Auch auf der Fläche Schönauer/ Ecke Ratzelstraße (ehemals Immergrün) wurde zu Beginn des Frühlings großflächig abgeholzt. Hier kam die Antwort auf unsere Nachfrage aus dem Stadtplanungsamt:
»Für das Grundstück ist eine Baugenehmigung zur Errichtung eines Pflegeheimes mit 132 Betten erteilt worden. Die Genehmigung zur Beseitigung der Bäume ist Bestandteil der Baugenehmigung. Soweit geschützte Gehölze beseitigt werden müssen, sind Ersatzpflanzungen beauflagt.«
Wir versuchten natürlich den Namen des Bauherrn oder den Namen der Firma, welche die Genehmigung erteilt bekam, zu erfahren – es wurde sich jedoch auf das Datenschutzgesetz berufen. Ein Bauschild gibt es (siehe Foto) jedoch auch nicht am Platze. Wir bleiben dran!
Derzeit wird auch fleißig an der Haltestelle Miltitzer Allee der S-Bahn hantiert – hier hat uns der Pressesprecher der Deutschen Bahn Dipl. Ing. Jörg Bönisch geschrieben:
»Bahnhof Leipzig-Miltitzer Allee erhält neue Rampe! Bahnsteigbeleuchtung wird mit LED modernisiert. Fertigstellung im Dezember. 2,7 Millionen Euro werden investiert. Im März begannen am Bahnhof Leipzig-Miltitzer Allee die Bauarbeiten zur Errichtung einer neuen Rampe vom S-Bahnsteig zur Fußgängerbrücke. Dabei wird die bisherige recht steile Rampe durch eine neue, doppelt so lange und wesentlich flachere ersetzt. Die neue Zugangsrampe wird behindertengerecht, so dass die Station, Endpunkt der Linie 1 der S-Bahn Mitteldeutschland von Leipzig-Stötteritz über Leipzig Hauptbahnhof, auch für mobilitätseingeschränkte Menschen einfacher zu nutzen sein wird. Die Bauarbeiten dauern bis zum Jahresende.
Seit März ist das Gleis 2 für den S-Bahnverkehr gesperrt, die Züge halten während der Bauarbeiten fahrplanmäßig im hinteren Teil des Bahnsteigs 1. Ebenfalls wird in Verlängerung der Brackestraße zu den Bahngleisen des Bahnhofs Miltitzer Allee ein stufenfreier behelfsmäßiger Zugang zum Bahnsteig errichtet. Dann wird die bestehende Rampe von der Fußgängerbrücke zum Bahnsteig gesperrt und der Zugang erfolgt ausschließlich über das Provisorium im Bereich der Brackestraße. Danach erfolgt der Abriss der alten Rampe und bis Ende des Jahres der Neubau. Im Zuge des Rampenneubaus wird auch die Bahnsteigbeleuchtung vollständig modernisiert und auf energiesparende LED umgestellt.«
Die Bärenapotheke in der Selliner Straße wurde seit 2018 umgebaut und ist nun für den Publikumsverkehr wieder völlig offen.
Dabei, so Herr Schmidt aus der Apotheke, ging es darum, dass: »… für unsere Kunden ein modernes, frisches Erscheinungsbild entsteht. Die Baumaßnahmen bringen eine neue Rezeptur und ein neues Labor, die vollautomatisierte Lagerung von Medikamenten, eine moderne Produktion und Verblisterung für Heimbewohner und den Ausbau unserer Logistikstrecke.« Auch hier haben wir natürlich noch einige Nachfragen, die bestimmt im nächsten Heft beantwortet werden.
Bei der geplanten und im Bau befindlichen Seniorenwohnanlage Am kleinen Feld 7, welche von Daffner-Immobilen umgesetzt wird, befinden sich alle Tätigkeiten im Zeitplan (Eröffnung August 2021) – derzeit werden die neuen Außenmauern hochgezogen.
Die WBG Kontakt baut ebenfalls. Hier antwortete Mandy Immisch auf unsere Fragen:
»Modernisierung der Außenstelle der WBG Kontakt. Die WBG Kontakt nutzt die Zeit, in welcher kein Publikumsverkehr möglich ist und modernisiert ihre Außenstelle im Nelkenweg in Grünau. Der Eingangs-, Empfangs- und Wartebereich wurde komplett neu gestaltet, wobei eine große, moderne Empfangstheke mit dem neuen beleuchteten Logo der Genossenschaft das zentrale Element ist. Im Wartebereich können es sich die Mitglieder und Besucher auf komfortablen Sofas bequem machen. Die Büroräume wurden ebenfalls vorgerichtet und neu ausgestattet und somit optimal an die Arbeitsabläufe angepasst. Auch im Außenbereich verändert sich einiges (zum Beispiel Entfernung von Graffiti und Neugestaltung der Fassade, neue Leuchtreklame, Instandsetzung des Eingangsbereiches inklusive Vordach, Neugestaltung der Grünflächen).
Beim Umbau und der Modernisierung der Wohnanlage An der Kotsche geht es voran. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 30 Millionen Euro werden die Sechsgeschosser zu einer modernen Wohnanlage umgebaut. Die Wohnungen werden teilweise zusammengelegt, einige Grundrisse optimiert, so dass am Ende mehr als zweihundert 1- bis 5-Raumwohnungen zur Verfügung stehen. Innenliegende und auf Wohnebene haltende Aufzüge sowie ebenerdige Zugänge zu den Häusern sorgen für Barrierefreiheit, es werden Balkone vergrößert oder neu angebaut und die Fassade wird energetisch und optisch optimiert. Im Innenhof wurde eine Quartiersgarage errichtet, welche zum Teil in das Erdreich integriert ist und 39 Stellplätze bietet. Das Besondere: Das Dach der Quartiersgarage wird begrünt und bietet später Spiel-, Sport- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Daneben gibt es Um- und Innenausbau der vollständig entkernten Wohnungen, für die neuen Aufzugsschächte wurden die Geschossdecken zugesägt und die Fundamente geschaffen, die alten Balkonbrüstungen wurden abgetragen, neue Fenster und verbreiterte Balkontüren eingebaut und mit der Aufstockung des Gebäudeabschnittes 49 bis 53 wurde begonnen: Die damit zusätzlich
geschaffenen Dachwohnungen zeichnen sich durch großzügig geschnittene Grundrisse, einen anmutenden Penthousecharakter sowie einen traumhaften Ausblick auf die Landschaft vor dem Kulkwitzer See aus.«
Weiter gehen die Baumaßnahmen am Lipsia-Turm in die Endphase – die Gerüste sind schon abgebaut – wir planen da ein tiefergehendes Gespräch mit den Verantwortlichen. Und auch am Lindenauer Hafen und am Kulkwitzer See (siehe dazu auch: Nachhaken beim Amt – Baumaßnahme Kulkwitzer See) ist viel Aktion.
Volly Tanner
Quelle: Stadtteilmagazin „Grün-As“ 05/2020