In der Völle geht wieder was

Hans-Christoph Thiele bringt neuen Schwung ins alte Gemäuer (Grün-As 12/2019)

Hat schon einiges bewegt: Hans-Christoph Thiele. Foto Klaudia Naceur

Als Hans-Christoph Thiele am 1. Februar diesen Jahres seinen Job als Veranstaltungsmanager in der Grünauer Völkerfreundschaft antrat, lag jede Menge Arbeit vor dem jungen Mann. Die „Völle“, wie die Einrichtung im Herzen des Stadtteils, gern genannt wird, hat in den zurückliegenden Jahren baulich arg gelitten. Hinzu kam, dass im einst gut besuchten Haus mit dem größten Saal weit und breit zuletzt kaum noch der Bär steppte. Viel zu tun also für den 27-Jährigen, der eigentlich Geographie studiert hat, jedoch vor seinem Start in Grünau bereits Erfahrungen als Veranstaltungs- und Projektmanager sammeln konnte. Seine Job-Beschreibung liest sich so: Organisation und Durchführung eigener Veranstaltung, Anwerben von Nutzern und Kooperation mit weiteren Grünauer Akteuren, Öffentlichkeitsarbeit, konzeptionelle Weiterentwicklung und Ausschöpfen der Potenziale der „Völle“, Initiierung und Betreuung des Beirats „Völkerfreundschaft“, Beteiligung an der Imageentwicklung Grünaus.
Bevor es jedoch so richtig losgehen konnte, stand für Thiele allerdings „Klinkenputzen“ auf dem Plan. So stellte er sich und seine ersten Ideen bei den lokalen Akteuren vor und entwickelte mit ihnen gleich weitere. Nebenbei richtete er sich sein neu geschaffenes Büro gleich neben dem Eingangsbereich des Hauses sowie einen Seminarraum her und ein. In der ersten Jahreshälfte konnte man Hans-Christoph Thiele des öfteren in Maler-Kluft antreffen und sich davon überzeugen, dass hier tatsächlich einiges in Gang kommt. In kleinen, fast unscheinbaren Schritten wurde in den letzten Monaten auch der Saal ein wenig aufgehübscht. Das tat auch Not. Denn: Die letzte Sanierung ist über 25 Jahre her. Schönheitskorrekturen, nennt es der neue Mann im Haus und weiß, dass da baulich noch viel passieren muss.
Inhaltlich hat er allerdings schon ganz gut vorgelegt: In Kooperation mit Institutionen wie dem KOMM-Haus, der Volkshochschule oder der Bibliothek beispielsweise, aber auch mit eigenen Veranstaltungen, die durchaus gut besucht waren. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass die Einrichtung lange Zeit wenig bis kaum noch als Veranstaltungsort fungierte. Während der Grünauer PingPongCup im Frühjahr noch ausbaufähig war, lockten die beiden Kandidatenforen zur Kommunal- und Landtagswahl schon deutlich mehr Besucher an. Die Filmreihe „GlobaLE“ war im Sommer zu Gast und ein voller Erfolg. Ebenso wie die Wissenschaftsshow „Circus of Science“ und das internationale Konzert „Klänge der Hoffnung“ im Herbst. Zur „Kleinen Nachtmusik“ Ende November, war der Saal so voll, wie an seinen besten Tagen und machte Lust auf mehr. An Hans-Christoph Thiele und seinen Ideen sollte dies nicht scheitern.

Klaudia Naceur

Quelle: Grün-As 12/2019