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„40 Jahre Grünau – Die Geschichte einer Planung“

Leipzig Grünau – Planungsstand Februar 1979. Grafik: Büro des Chefarchitekten der Stadt Leipzig.

Grünau ist die größte Plattenbausiedlung Leipzigs und Sachsens und zählt neben Berlin-Marzahn und Halle-Neustadt zu den größten Plattenbausiedlungen der ehemaligen DDR. Sie entstand zwischen 1976 bis 1987 am westlichen Rand der Stadt. Der Stadtteil besteht aus acht in Plattenbauweise errichteten Wohnkomplexen (WK) mit unterschiedlichem Charakter. Die in der Zeit 1976 bis 1982 entstandenen Wohnkomplexe wurden hauptsächlich mit 5-geschossigen Plattenbauten bebaut und verfügten über einen relativ großen Anteil an Grünflächen. Die in den darauffolgenden Jahren entstandenen Wohnkomplexe waren weniger aufwendig ausgeführt worden. Da man in kurzer Zeit möglichst viel Wohnraum zu schaffen versuchte, entstanden nun vor allem 6- und 11-geschossige Plattenbau-Wohnhäuser.

Unter der Leitung von des Leipziger Chefarchitekten Horst Siegel begannen die Planungen für die Großwohnsiedlung im Westen Leipzigs Anfang der 1970er Jahre. Geplant waren 36.000 Wohnungen, in denen maximal 100.000 Menschen leben sollten. Am 1. Juni 1976 wurde durch Oberbürgermeister Karl-Heinz Müller der Grundstein zum WK 1 gelegt. Bis 1988 entstanden die acht Wohnkomplexe in industrieller Montagebauweise.

Grünau verfügte nach der Fertigstellung über 85.000 Einwohner, was den historischen Höchststand darstellte. Nach 1990 sank die Zahl der Einwohner kontinuierlich. Heute (Stand 2016) leben noch circa 43.600 Einwohner in Grünau. Dies machte Abrissarbeiten – leider – unausweichlich. Seit 2014 profitiert auch Grünau Stadtteil von Wanderungsgewinnen. Dieser Trend könnte sich weiter fortsetzen. Die prognostizierten Bevölkerungszahlen für das Jahr 2030 liegen zwischen 43.200 und 52.000 Einwohner.


WAS:
Vortrag: 40 Jahre Grünau – Die Geschichte einer Planung.

WANN:
Mittwoch, 7. Februar 2018, 18:00 Uhr

WO:
Stadtbibliothek, Veranstaltungsraum „Huldreich Groß“, 4. OG

WER:
Christoph Kaufmann ist Diplomhistoriker und Museologe und Kurator der fotografischen Sammlung am Stadtgeschichtlichen Museum. Er forscht und publiziert u.a. zum Lebenswerk der Fotografenfamilie Walter und Bertha Wehnert-Beckmann, betreut zahlreiche Fotoausstellungen.

VERANSTALTER:
Leipziger Geschichtsverein e.V.




Weitere Infos / Quelle: „Vortrag: 40 Jahre Grünau – Die Geschichte einer Planung“