„Zwei runderneuerte Plätze für die lieben Kleinen“

In Grünau stehen seit Donnerstag, 10. November, auch offiziell zwei runderneuerte Spielplätze zur Verfügung. Möglich wurden die Bauten an der Grünauer Allee und in der Garskestraße durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm ?Die Soziale Stadt?. Für die Fortführung des Programms sieht Stefan Geiss vom Stadtentwicklungsamt ASW erste positive Anzeichen.

Was brauchen kleine Kinder zum Glücklichsein? Mit viel Sand zum Buddeln und Gestalten sowie einem Großgerät zum Klettern lassen sich in dieser Altersgruppe wesentliche Freizeitbedürfnisse bedienen.

Kinder aus der Grünauer Kita ?Pusteblume? in der Dahlienstraße waren die ersten, die am Donnerstag zur offiziellen Übergabe das neue ?multifunktionale Holzspielgerät? an der Grünauer Allee in Besitz nahmen. Das ist weit mehr als ein schnödes Klettergerüst vergangener Tage. Dort kann man klettern, balancieren, sich verstecken oder einfach in die Ferne schauen. Auch der Spielplatz an der Garskestraße erstrahlt im neuen Glanz. Den Blickfang bildet eine neue Spielbrücke aus Stahl und Holz.

Stefan Geiss, Abteilungsleier West im städtischen Stadtentwicklungsamt ASW, nennt die Erneuerung der beiden Spielplätze ein ?Zeichen der Normalität, dass Spielplätze in Grünau erneuert werden müssen?. Denn aus dem Neubaugebiet ist längst ein etablierter Stadtteil geworden. Zudem versteht Geiss die Spielplatzsanierung als ein ?bewusst gesetztes Signal, den Wandel von einer älteren Wohnbevölkerung zu einer jüngeren zu begleiten?. Als weitere Maßnahmen in diesem Sinne führt er die Sanierung von Schulhöfen, den Bau einer neuen Spielstätte für das Theatrium sowie die Skateranlage am Heizhaus an.

Gerade der Wohnkomplex 2 rund um die neue Spiel- und Kletterlandschaft weist den höchsten Altersdurchschnitt in Grünau auf. Die Menschen, die hierher vor 35 Jahren als erste Mieter kamen, sind geblieben und gemeinsam älter geworden. Doch ein Wohnquartier, das langfristig eine Perspektive haben soll, sollte ein Mehrgenerationenprojekt sein.

Das Planungsbüro Landschaftsarchitektur Goronzi konzipierte beide Projekte. Deren Realisierung lag bei der Firma Gala Service aus Wurzen. Die Kosten für beide Spielplatzmodernisierungen beliefen sich nach städtischen Angaben auf insgesamt 53.000 Euro. Davon kamen zwei Drittel aus dem Bund-Länder-Programm ?Die Soziale Stadt?.

Die unklare Zukunft dieses Förderprogramms sorgt in den Kommunen, der Wohnungswirtschaft und bei Akteuren in den Quartieren schon länger für Unruhe. ?Es deutet sich an, dass das Programm bundes- und landesseitig weitergeführt wird?, erklärt dazu Stefan Geiss bei der Spielplatzübergabe gegenüber L-IZ.de. Dabei werde der Schwerpunkt des Programms künftig jedoch noch stärker auf investiven Maßnahmen liegen.

Eben diese Schwerpunktverlagerung trifft vor Ort auf Kritik, weil sie die Förderung anderer Projekte der Quartiersentwicklung nahezu unmöglich machen würde. ?Es deutet sich auch an, dass der Anspruch auf eine integrierte Entwicklung aufrecht erhalten wird?, gibt Geiss hierzu ein erstes vorsichtiges Zeichen der Entwarnung. Die ihm bekannten Entwürfe für die künftigen Verwaltungsvorschriften legen den Kommunen die Verknüpfung mit anderen Fördertöpfen nahe, etwa dem Europäischen Sozialfonds ESF. So ließen sich auch in den Folgejahren Projekte der Beschäftigungsförderung oder im Bildungsbereich unterstützen.

Gernot Borriss

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 13.11.2011