„Wohnen in Leipzig – in Zukunft noch bezahlbar?“


Diskussion
Termin: Dienstag, 2.7.2013
Beginn: 19 Uhr
Ort: Aula Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig


Die Mieten sind in Sachsen insbesondere aufgrund der Wohnungsverknappung in den sächsischen Ballungszentren Dresden und Leipzig in den letzten Jahren stark gestiegen. Aufgrund des Zuzugs und der gestiegenen Geburtenrate steigt der Wohnraumbedarf kontinuierlich an. Dadurch und aufgrund der getätigten Wohnungsrückbaumaßnahmen sank in Leipzig seit dem Jahr 2000 die Leerstandsquote um die Hälfte auf mittlerweile geschätzte 25.000 Wohnungen gesunken. Die Leipziger Großsiedlungen können mit ca. 6 % auf den niedrigsten Leerstand seit Jahren verweisen. Nach Angaben des Monitoringbericht Wohnen 2011 liegt die Leerstandsquote in Lößnig bei nur noch 3,6 % sowie 3,7 % in Großzschocher.
Dies trifft besonders junge Familien und Menschen mit geringen Einkommen. Von einem flächendeckend entspannten Wohnungsmarkt in Leipzig, wie das der zuständige Innenminister Markus Ulbig (CDU) behauptet, kann keine Rede sein. In Leipzig-Plagwitz stieg die Kaltmiete allein im letzten Jahr um 13 % auf mittlerweile mehr als 6 Euro je Quadratmeter an. In Leipzig-Reudnitz mussten Wohnungssuchende im letzten Jahr mit mittlerweile 5,50 Euro je Quadratmeter bereits sechs Prozent mehr bezahlen. Junge Familien mit niedrigem bzw. mittleren Einkommen können sich etwa in Böhlitz-Ehrenberg, Plagwitz, Schleußig oder Connewitz keinen angemessenen großen Wohnraum mehr leisten. Es gilt jetzt aktiv zu werden gegen die Verdrängung einkommensarmer Menschen und gegen die zunehmende soziale Entmischung ganzer Stadtviertel. Preiswerter Wohnraum geht in Leipzig rasant verloren.
Laut dem Monitoringbericht 2011 der Stadt Leipzig beträgt der Anteil der Miete einschließlich der Heizungs- und sonstigen Mietkosten mittlerweile mehr als ein Drittel der Haushaltsnettoeinkommen. Die Zahl der Haushalte, die bis zu 45 % ihres Einkommens für das Wohnen aufwenden müssen, steigt deutlich an.


Welche Möglichkeiten hat die Staatsregierung, um den Mietanstieg zu dämpfen? Welche Rolle könnten Kappungsgrenzen, Landeswohnbauprogramme, zinsfreie Darlehen für den Bau günstiger Wohnungen zu schaffen, ein Mietmoratorium der kommunalen Wohnungen oder ein Verbot, Wohnraum in Geschäftsräume umzuwandeln? Was sind Politikansätze gegen den Mangel bezahlbarer Wohnungen in den sächsischen Großstädten?


Begrüßung und Einführung:
Gisela Kallenbach
Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion für Stadtentwicklung und Wohnungspolitik

Impulsreferate
Dr. Gabriele Haase
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH

Anke Matejka
Mieterverein Leipzig e.V.

Eric Lindner
Haus und Grund – Eigentümerschutzgemeinschaft

Prof. Dieter Rink
Stadtsoziologe, Umweltforschungszentrum

Roland Quester
Stadtrat, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Moderation: Gisela Kallenbach


Quelle: Gisela Kallenbach / Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag