„Sternensuche in der Großstadt“

„Macht mal vorne alle dicke Platz“, ruft der Moderator auf der Bühne vorm Heizhaus. „Gleich startet unsere geile Tanz-Performance. Ja, ihr denkt immer: Heizhaus, das ist nur Skaterhalle. Wir haben aber auch einen neuen Tanzraum.“ Was dort so abgeht, ist an diesem Julinachmittag auf der Alten Salzstraße zu sehen und zu hören. Hämmernde Rhythmen wabern aus den Boxen und schon bewegen sich Hiphopperinnen mit rasanter Geschwindigkeit über den Asphalt. „Groove Sisters“ heißen die Mädchen und New Style, Locking oder Popping ihr Tanzstil. Langsame, roboterhafte Körperbewegungen wechseln sich mit schnellen, wellenartigen ab. Die Grünauer schauen, staunen und können nicht genug davon bekommen.
Das Bühnenprogramm vorm Heizhaus ist aber nur ein Höhepunkt des diesjährigen Sommerfestes, bei dem Grünauer Jugendinitiativen grünen „Großstadtdschungel“ präsentieren. „Greift mit uns zu den Sternen“ nennt sich die Einladung an Kinder und Jugendliche, gemeinsam den letzten Schultag in ihrem Stadtteil zu erleben. An zwölf Stationen können Sterne gesammelt werden. Die pfiffigsten Sammler können sich dann über Preise freuen. „Wir feiern zum ersten Mal an dieser Stelle – zwischen Heizhaus und Theatrium“, erzählt Quartiersmanagerin Antje Kowski. Am Stand des Stadtteilladens können Grünau-Puzzle zu einem Ganzen gefügt werden. An anderen Stellen laden Memories zum Nachdenken, Mini-Golf-Bahnen und Geschicklichkeitsspiele zum Probieren.
Natalie versucht gerade mit verbundenen Augen Schnüre zu verbinden. Die Schülerin ist mit ihrem Opa, Martin Malzahn, unterwegs. Was ihm am Sommerfest gefällt? „Alle machen mit“, lobt der Urgrünauer die Initiative. Vorn, am Theatrium, berichten Maxi, Daniela und Laura von verschiedenen Projekten der „Großstadtkinder“. „Nach der Sommerpause startet wieder ein neues“, erzählen die Schülerinnen vom Max-Klinger-Gymnasium. „Mitmachen kann jeder, kostet nix“, ergänzt Theatriumchefin Beate Roch.
Vorm Heizhaus geht mittlerweile der erste Scooter Contest über die Rampen. Am Platzrand sitzen die BMXer James, Benny und Tscheche und schauen ihren „kleenen Rollerfreunden“ beim Wettkampf zu. „Jungs, gebt alles“, heißt es am Anfang – „gut gemacht!“ am Ende. Martin, Robin und Tom lehnen sich entspannt an ihre Roller. Die drei sind überzeugte Grünauer. Was die Punkte bringt? Robin: „Das Mitwirken am Skaterpark.“ Tom: „Die Mischung von Großstadt und absoluter Ruhe.“ Dafür volle fünf Sterne! Ingrid Hildebrandt