„Schulen, Häuser, Straßen – in Grünau wird saniert“


Baustellen auf einen Blick
Artikel des Stadtteilmagazins „Grün-As“ 10/2017

Es ist noch gar nicht so lange her, da veränderte sich der Stadtteil rasant. Kaum ein Monat verging, in dem nicht an irgendeiner Ecke des riesigen Quartiers gebaut wurde – in erster Linie allerdings rückgebaut. Wir kamen gar nicht mehr hinterher, den Abriss ganzer Wohnscheiben, dominanter Blöcke und der meisten Grünauer Hochhäuser zu dokumentieren. Damals hatte unser Stadtteilmagazin noch eine feste Rubrik, die sich „Bauen & Wohnen“ nannte. Sie war stets gut gefüllt mit den neuesten baulichen Entwicklungen Grünaus.
Nun, die Zeiten haben sich geändert. Nach den Abrissmaßnahmen stagnierte der Stadtteil – abgesehen von vereinzelten Maßnahmen vor allem privater Investoren – im Ist-Zustand. Doch in den zurückliegenden Wochen und Monaten hat sich einiges getan. Positiv vor allem die lang ersehnten kommunalen Investitionen in hiesige Bildungseinrichtungen. Aber auch Straßen profitieren von der städtischen Finanzspritze. Hinzu kommen diverse Aufwertungsmaßnahmen an Genossenschaftsgebäuden in Grünaus Randlagen.

Nachfolgend ein Überblick …


1. Die beiden Gebäude des ehemaligen Ratzelgymnasiums an der Kotsche werden seit Anfang September sowohl innen als auch energetisch saniert. Ab dem Schuljahr 2019/2020 werden am Standort im WK 8 die 78. Schule (derzeit in einem Kita-Gebäude in der Binzer Straße) und die Martin-Schule (derzeit in einem Kita-Gebäude im Neptunweg) untergebracht sein. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf insgesamt 12 Millionen Euro.

2. Seit August wird auch die 85. Schule an der Ratzelstraße energetisch saniert und äußerlich aufgehübscht. Knapp 1,8 Millionen Euro kosten die Maßnahmen. Der städtische Anteil beträgt rund 650.000 Euro.

3. Eigentlich sollte es längst als 55. Oberschule reaktiviert sein: Doch noch wird heftig an dem schmucken Bauhaus-Gebäude an der Ratzelstraße gewerkelt. Ein Ende der Bauarbeiten ist längst noch nicht in Sicht, obwohl diese bereits seit zwei Jahren andauern. Die Arbeiten umfassen Trockenlegung und Abdichtung des Gebäudes, Erneuerung von Fenster und Türen, Sanierung der Putz- und Klinkerflächen sowie Neueindeckung und Dämmung des Daches. Zudem erfolgt eine umfassende Innensanierung. Hinzu kommen behindertengerechte Aufzüge und Rampen zur Gewährleistung der Barrierefreiheit. Die Kosten der gesamten Maßnahme belaufen sich auf 11,1 Millionen Euro, wovon der städtische Anteil bei 6,8 Millionen Euro liegt.

4. Die WG Lipsia e.G. setzt auch in diesem Jahr ihr Sanierungskonzept in Grünau um. Derzeit baut die Genossenschaft in der Gärtnerstraße (WK 2) an den Gebäuden 65-71 und in der Uranusstraße (WK 7) an den Gebäuden 16-20 insgesamt sieben Aufzüge an. Kosten jeweils ca. 700.000 Euro.

5. Auch die WBG Kontakt bestückt ihre Häuser mit Aufzügen (Königsteinstraße 1-5) und insgesamt 42 Balkonen (Königsteinstraße 5, 23, 35, 37, 43, 49, 55). Gesamtkosten: Knapp eine Million Euro.

6. Das Projekt Generationenwohnen der Johniter im Neptunweg und in der Saturnstraße (WK 7) gibt es zwar schon seit einem Dreivierteljahr, aber es ist eines der innovativsten Projekte der letzten Zeit. Die Blöcke wurden komplett saniert, die Wohnungsgrundrisse individuell und barrierearm gestaltet. 131 Appartements und eine Begegnungsstätte sind innerhalb nur eines Jahres entstanden.

7. Die GCP saniert seine Bestände im Deiwitzweg. Unter anderem werden Fassaden neu gestaltet, eine neue Elektroanlage installiert, sowie Arbeiten an der Elektronik- und Heizungsanlage durchgeführt. Außerdem wird der Innenhof neu gestaltet und ein Spielplatz für die jüngsten Mieter gebaut.

8. 26 Millionen Euro kostete die Maßnahme der WOGETRA in der Offenburger Straße (WK 4). Hier entstanden 182 komfortable, seniorengerechte Wohnungen mit neuen Grundrissen, Fußbodenheizung, Balkonen und modernen Bädern. Rund einen Monat lang wurde die Asphaltdecke der Schönauer Straße zwischen S-Bahnbrücke und Lützner Straße in zwei Bauabschnitten erneuert. Was nun durchaus schick anzusehen ist, hatte zwischen 14. August und 15. September für ein erhebliches Verkehrschaos auf Grünaus Straßen gesorgt. Die Kosten für die Maßnahme betrugen 357.000 Euro, wovon 90 Prozent
vom Freistaat Sachsen übernommen wurden.

10. Eine Fahrt auf der Kiewer Straße war seit Langem kein Vergnügen mehr – vor allem dann nicht, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Im Zuge der Sanierungsarbeiten im Kreuzungsbereich
Lützner Straße wurde nun auch ein Teil der Asphaltdecke erneuert.

11. Endlich: Das letzte Stück des Fuß- / Radweges stadteinwärts linksseitig entlang der Lützner Straße in Höhe des Schönauer Parks ist im Frühjahr neu asphaltiert worden. Die Zeiten, in denen man aufgrund der schlechten Befahrbarkeit des Weges die Straßenseite wechseln musste, sind somit vorbei.

12. Einen neuen Asphaltbelag gab es auch in der Ringstraße zwischen den Hauseingängen 1 bis 57.

13. Bis Oktober wird der Park-&-Ride-Platz an der Straße am See in Lausen saniert. Begonnen hat die Maßnahme bereits im Juli. Rund 400 Stellflächen bietet der Parkplatz, der angeblich dringend für Spiele von Rasenballsport benötigt wird. Allerdings wird damit gerechnet, dass er eher von Besuchern des Kulkwitzer Sees genutzt wird. Für Aufregung sorgte der Baustart auf dem Gelände, welches zum Naherholungsgebiet gehört, da der B-Plan noch immer nicht durch den Stadtrat bestätigt wurde.


Quelle: Stadtteilmagazin „Grün-As“ 10/2017