„Rundweg auf Westseite des Kulkwitzer Sees wird im nächsten Jahr ausgebaut“

Grüner Ring erhält Bundesfördermittel für „Klimaschutz im Radverkehr“ / Zwölf E-Bike-Ladestationen geplant – LVZ vom 11.03.2017:


Ortstermin mit Bürgermeistern: Heiko Rosenthal (rechts) lässt sich von Markranstädts Stadtchef Jens Spiske (2. von rechts) den für den Ausbau vorgesehenen Wegteil am Pappelwald auf der Westseite des Kulkwitzer Sees bis Göhrenz erklären.
Foto: Jörg ter Vehn


Knapp eine halbe Million Euro, davon 325.000 Euro Fördergeld des Bundes, werden bis Ende nächsten Jahres in den Radwegeausbau, in E-Bike-Ladestationen und für Radweg-Hinweisschilder im Großraum Leipzig investiert. Das verkündete gestern Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal als Sprecher des Grünen Ringes Leipzig in Markranstädt.
Den kleinen Feiertermin hatte Rosenthal bewusst auf die Westseite des Kulkwitzer Sees gelegt. Denn die Stadt Markranstädt erhalte mit 60 Prozent den Löwenanteil der Fördersumme für den Ausbau des noch fehlenden Radrundwegs von der Promenade bis nach Göhrenz, erklärte Rosenthal.
Der vorhandene Trampelpfad solle dafür nur etwas verbreitert und wie die anschließende Promenade als Weg mit sandgeschlämmter Schotterdecke ausgebaut werden, erklärte Bürgermeister Jens Spiske (FWM). Für das rund 1,5 Kilometer lange Stück bis nach Göhrenz mit einigen Steigungen und Kurven – die auch bleiben sollen – seien Gesamtkosten von 360.000 Euro geplant, 203.000 Euro Fördergeld gebe es dazu, den Rest trage die Stadt Markranstädt, hieß es. Auf Nachfrage erklärte die Stadt, in den Kosten seien auch ein Aussichtspunkt samt Bänken und einem Tisch enthalten. Der Ausbau soll im nächsten Jahr stattfinden.
Spiske freute sich, dass der Rundwegausbau so schnell gelinge, bedankte sich dafür bei Rathausmitarbeiterin Heike Helbig. Wie berichtet, hatte die Stadt erst im Vorjahr den zugehörigen Pappelwald am See von der Treuhandnachfolgerin erwerben können, anschließend sich sofort um Förderung und Ausbau bemüht. Er sei zuversichtlich, auch die Göhrenzer überzeugen und den dann ausgebauten Weg von dort noch weiter um den See herum fortführen zu können, so Spiske. Der Rundweg diene allen Seebesuchern, kündigte Rosenthal schon jetzt zahlreiche Leipziger Besucher an.
Das Grüne-Ring-Verbundvorhaben sei eines von bundesweit 24 geförderten, „in den Neuen Ländern sind wir aber das einzige“, betonte Rosenthal. Er führte das vor allem auf die langjährige konzeptionelle Arbeit im Grünen Ring Leipzig zurück, der mit einem tourismuswirtschaftlichen Gesamt- und einem regionalen Handlungskonzept auch für die Umsetzung der Projekte sorge.
Gefördert werden bei dem Vorhaben unter der Überschrift „Klimaschutz im Radverkehr“ auch zwölf E-Bike-Ladestationen in den Mitgliedskommunen Böhlen, Brandis, Großpösna, Markranstädt, Pegau, Rackwitz und Zwenkau. Zudem gebe es Fördergeld für Radstellplätze am Schladitzer See, in Böhlen und in Großpösna, außerdem solle die Beschilderung von Radrouten verbessert werden. „Und wir sind aufgefordert, ein projektbezogenes Monitoring zu machen und nachzuweisen, dass die Vorhaben tatsächlich etwas für den Klimaschutz bringen“, erläuterte Rosenthal die Spielregeln.
Auf Drängen von Markranstädts CDU-Fraktionsvorsitzendem Micha Unverricht, den vom westlichen Stadtrand Leipzigs bis Weißenfels fertigen Radweg auf der ehemaligen Bahnlinie Plagwitz-Pörsten doch endlich auch in Leipzig fortzuführen, erklärte Rosenthal: „Möglicherweise müssen wir als Stadt darüber noch mal nachdenken.“

Jörg ter Vehn

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 11.03.2017