Neubau Antonienbrücken

Wer mit der Straßenbahn noch einmal über den Damm fahren möchte, sollte die Zeit bis Oktober nutzen – Beitrag der Leipziger Internet Zeitung vom 28.07.2016

Noch einmal über den Berg fahren. Die Gelegenheit gibt es nur noch bis zum Oktober – mit Ausnahme am Wochenende. Denn da fahren die Straßenbahnen der Linie 1 und 2 nicht nach Grünau, weil die neuen Gleise auf der neu gebauten Antonienbrücke eingebunden werden. Fertig ist die neue Brücke freilich am Montag noch nicht. Oder im Wortlaut der Brückenbauer: die Antonienbrücken. Denn eigentlich sind es zwei.

Die beiden alten Brücken aus den Jahren 1969 und 1971, die hier einmal das breite Gleisvorfeld des Güterbahnhofs in Plagwitz überspannten, waren völlig verschlissen und mussten durch Neubauten ersetzt werden. Vom einst imposanten vielgleisigen Vorfeld ist im Grunde nur noch das schmale Gleisbündel auf der Westseite des Geländes geblieben. Die östliche Antonienbrücke wird – wenn alles fertig ist – einmal einen grünen Stadtteilpark überspannen, der von Kleinzschocher bis Plagwitz reicht.

Um überhaupt diese Brücke, die wesentliche Autoverkehre und Straßenbahnen nach Grünau bringt, erneuern zu können, musste ein zumindest für Leipzig etwas ungewöhnlicher Ersatz gebaut werden: ein riesiger Erddamm, der nördlich der alten Brücken aufgeschüttet wurde und neben einer Fahrbahn für den Kraftfahrzeugverkehr und Gleisen für die Straßenbahn (die sich streckenweise auf eines verengen) auch einen kombinierten Geh- und Radweg aufnahm. Erst als dieser Damm aufgeschüttet und mit der entsprechenden Fahrbahn ausgestattet war, konnte der Abriss der alten Antonienbrücken in Angriff genommen werden. Im Mai 2014 hat der Dammbau begonnen.

Im Dezember 2014 war dann die Antonienstraße zwischen Klingenstraße und Brünner Straße gesperrt, weil die alten Brückenteile abgetragen wurden. Seitdem konnte man, wenn man mit der Straßenbahn über den Damm fuhr, zugucken, wie nördlich des Dammes emsig an den neuen Brücken gebaut wurde. Mittlerweile ist der Brückenkörper selbst fertig. Auf der Brücke sieht man die Gleisbauer an der Arbeit beim Bau der neuen Gleise für die Straßenbahn. Die Gleise sind nur noch nicht eingebunden. […]

Bis Ende des Jahres sollen in der Antonienstraße zwischen Klingerstraße und Diezmannstraße die Brückenbauarbeiten dann fertig werden. Denn die Gleise allein reichen ja noch nicht. Es muss ja auch auf der neuen Brücke noch eine ordentliche Fahrbahn samt Gehwegen und Radstreifen gebaut werden. Das zieht sich noch hin.

Die ersten, die wirklich über die neuen Brücken fahren dürfen, werden ab Oktober die Straßenbahnen samt ihren Passagieren sein. Den konkreten Termin freilich haben die LVB noch nicht benannt.

Und weil Ferien sind und damit zumindest ein Teil der Fahrgäste der LVB fernab in ruhigeren Gefilden weilen, binden die Verkehrsbetriebe jetzt einige der wichtigsten Sperrungen im Liniennetz terminlich zusammen.

Die wichtigsten aktuellen Baustellen:

Mit der Baumaßnahme Antonienstraße koordiniert sind die Arbeiten in der Antonienstraße und in der Anton-Bruckner-Allee.

Im Baubereich in der Antonienstraße, zwischen Adler und Erich-Zeigner-Allee sind die Arbeiten fast abgeschlossen. Restarbeiten an den dort erneuerten Gleisen wie Fugenverfüllungen oder Markierungen werden bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen. Erneuert werden in diesem Zusammenhang übrigens auch die Gleiskurven an der Antonienstraße / Könneritzstraße und die am nördlichen Übergang der Könneritzstraße zum Klingerweg (Anton-Bruckner-Allee). Diese Gleiskurve soll dabei so verändert werden, dass schwere Unfälle mit Radfahrern, wie in der Vergangenheit geschehen, nicht mehr so leicht möglich sind.

Auch in der dazwischenliegenden Könneritzstraße wird noch mit Hochdruck gebaut.

Gleis- und Fahrleitungsbau liegen im Plan, so dass mit Ende der Sommerferien die Straßenbahnen wieder durch die Könneritzstraße fahren können, beteuern die LVB.

Was dann für die Nutzer der Linien 1 und 2 bedeutet: Mit Ferienende ab dem 8. August können auch die Straßenbahnlinien 1 und 2 wieder ihren gewohnten Linienverlauf fahren.
[…]

Ralf Julke

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 28.07.2016