„Mobilitätsstationen gerecht verteilen“


Mehr Carsharing und Miet-Fahrräder für Grünau sowie Klein- und Großzschocher gefordert
LVZ-Artikel vom 08.11.2013:


Der angekündigte Bau von 25 Mobilitätsstationen hat Begehrlichkeiten geweckt. „Wenn jetzt mit staatlichen Fördermitteln diese Mobilitätsstationen gebaut werden, dürfen sie nicht nur in den In-Vierteln Schleußig, Plagwitz, Südvorstadt und der Innenstadt entstehen“, fordert Christdemokrat Andreas Nowak. „Der Westen und Südwesten Leipzigs dürfen nicht hinten runterfallen.“
Wie berichtet, sollen diese Stationen an Straßenbahnen- und Bushaltestellen der Leipziger Verkehrsbetriebe entstehen und optimale Umsteigemöglichkeiten zu Miet-Fahrrädern sowie Carsharing-Autos bieten. Die Stadt will damit Anreize schaffen, auf das eigene Auto zu verzichten und dadurch die Parkplatzsituation in vielen innerstädtischen Wohnquartieren zu entschärfen.
„Wer heute in Grünau oder Klein- und Großzschocher nach Teilauto-Stationen sucht, findet grade mal zwei – eine am Allee-Center und eine am Adler“, so Nowak. „Nextbike unterhält dort überhaupt keine Standorte. Dabei bieten sich Grünau und der Leipziger Südwesten für diese Art der Mobilität geradezu an.“ In unmittelbarer Umgebung gebe es beispielsweise viele Naherholungsgebiete, wo Fahrgäste mit dem Fahrrad sehr viel weiter kommen. In Grünau werde der kombinierte Verkehr mit der Wieder-Inbetriebnahme der S1 ebenfalls an Bedeutung gewinnen. „Auch Zschocher und Knauthain mit der Nähe zu den Seen im Südraum können Ausgangspunkte solcher Touren sein. Das ist auch aktive Förderung für die Händler, Gastronomen und Gewerbetreibenden. Je mehr Menschen in den Leipziger Westen und Südwesten kommen, um so besser ist das für die lokale Wirtschaft. Und die Quartiere werden so auch für neue Bewohner attraktiver. Die Stationen müssen gerecht verteilt werden.“
Nowak plädiert auch für eine innovative Kombi-Ticket-Lösung. „Dass die LVB ein Ticket aus einer Hand anbieten wollen, ist sehr richtig“, sagt er. „Dabei darf es aber nicht nur neue Lösungen geben.“ Die treuen Bestandskunden müssten ebenfalls Zugang zu den neuen Angeboten bekommen. „Wer jetzt schon eine Monatskarte hat, dem sollten attraktive Ergänzungsangebote gemacht werden“, meint Nowak, der selbst eine Umwelt Card der LVB nutzt. Derzeit gebe es keine Zeitkarte, um jeden Tag das eigene Fahrrad mitzunehmen. Wer Fahrrad, Bus und Regionalzug/S-Bahn kombinieren will, müsse zusätzlich zur eigenen Zeitkarte jeweils pro Fahrt eine eigene Karte für das Rad lösen. „Das werden wenige machen.“ Anders als in Bussen und Bahnen gebe es aber in Zug und S-Bahn genügend Platz für die Räder. „Wenn jetzt nicht nur die Zahl der Fahrradverleihstationen erweitert wird, sondern auch noch ein unkompliziertes, aufeinander abgestimmtes und wirtschaftlich attraktives Bezahlsystem für alle Bestandteile des Weges entsteht, werden die neuen Mobilitätsstationen gut angenommen werden“, prophezeit Nowak, der nächstes Jahr für die CDU im Leipziger Westen und Südwesten das Landtagswahl-Direktmandat zurück gewinnen will.

Andreas Tappert

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 08.11.2013