Migration / Integration in Grünau : Was passiert im Ramadan ?


Auch in Grünau ist der Zuzug von Migrant/innen und Asylbewerber/innen seit einigen Monaten unüber-sehbar. Für die Muslime beginnt Ende Mai der Fastenmonat Ramadan und dauert bis Ende Juni. Dies ist mit einigen Umstellungen im alltäglichen Leben dieser Menschen verbunden.
Die Koordinierungsstelle Asyl gibt im Folgenden zum Fastenmonat Ramadan sowie dessen Bedeutung für Muslime Auskunft.


Ramadan: Fasten zwischen Sonnenauf- und -untergang.


Am Freitag der 26. Mai 2017 fängt der Monat Ramadan an. Im Monat Ramadan fasten die Muslime von Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang, indem sie nichts essen oder trinken.
Fasten im Islam ist eine Form des Gottesdiensts. Das Fasten im Monat Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islam, also zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt. Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht hat.
Nur wer das Fasten, so wie es im Islam vorgeschrieben ist, ohne gesundheitlichen Schaden durchführen kann, ist zu diesem Gebot verpflichtet. Deshalb sind Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und ähnliche Personengruppen, wie auch Menschen mit körperlich anstrengenden Jobs, von dieser Pflicht ausgenommen. Personen, deren gesundheitliche Situation sich voraussichtlich nicht bessern wird wie z.B. chronisch Kranke oder Altersschwache, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen mit Nahrungsmittel versorgen.
Ramadan ist ein zentrales Gemeinschaftserlebnis in der Familie. Die ganze Familie trifft sich jeden Abend um das abendliche Mahl des Fastenbrechens zusammen zu essen, zu dem auch Gäste herzlich eingeladen sind. Die Gastfreundschaft und sozialer Zusammenhalt werden vor allem in dieser Zeit groß geschrieben.
Das Fasten hat viele Ziele, unter anderem, dass die Menschen das Gefühl der Bedürftigen nachvollziehen können, die nichts bzw. wenig zu essen haben. Aber soll das Fasten auf gar keinen Fall eine Entschuldigung für Regel- und Pflichtverletzungen sein.
Der Ramadan hat auch eine kulturelle Bedeutung. Es ist vergleichbar mit der Weihnachtenzeit und -vorzeit. Es wird gefeiert, die Familienmitglieder treffen sich ständig, die Freunde werden eingeladen und manchmal wird Essen auf der Straße verteilt. Deswegen ist Ramadan für die Muslime und mittlerweile auch für die orientalischen Nichtmuslime von großer Bedeutung.
Der Ramadan endet mit dem Zuckerfest. Hier wird drei Tage zusammen gegessen und die Gemeinschaft, Nachbarschaft und Familie gefeiert. Das Zuckerfest findet dieses Jahr am 25.06.-27.06.2017 statt. Es könnte also sein, dass sie von ihren neuen muslimischen Nachbarn eines Abends eingeladen werden. Scheuen sie sich nicht und lassen sie sich auf Abenteuer ein!

Quelle: Koordinierungsstelle Asyl