„Lipsia-Neubau ist jetzt voll vermietet“

Wohnungsgenossenschaft investiert in Grünau
LVZ vom 28.07.2015:

Grünau schüttelt sein negatives Image als DDR-Plattenbauviertel ab. 15 Monate nach der Grundsteinlegung sind die ersten sechsgeschossigen Neubauten des Stadtteils nach der Wende voll vermietet. „Dieser Tage ziehen die letzten der 48 Mietparteien ein. Unsere Grünflächengestaltung befindet sich ebenfalls in der Endphase, sodass wir den erfolgreichen Abschluss unseres Neubaus am Kulkwitzer See verkünden können“, so Wilhelm Grewatsch, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft (WG) „Lipsia“.
Bernd Langrock und Ellen Schlensog gehören als langjährige Genossenschaftsmitglieder der WG „Lipsia“ zu den ersten neuen Mietern der Kulkwitzer See-Terrassen in Grünau. „Es ist dieser Blick. Für uns war immer schon klar: Hier wollen wir wohnen“, so der Kommentar des Paares zu ihrem neuen Heim mit Sicht auf das Kulkwitzer-See-Ufer.
Dass in dem Neubau durchschnittlich 8 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter gezahlt werden, ist nur laut Lipsia möglich, weil die Wohnungen auf Grund und Boden der WG stehen. Auch die Spareinlagen aus der Spareinrichtung der Genossenschaft tragen mit dazu bei, kostengünstig zu bauen. Im frei finanzierten Markt könnte die WG kaum unter zwölf Euro pro Quadratmeter Miete bauen, heißt es in einer Mitteilung. „Als Leipziger Wohnungsgenossenschaft unterstützen wir die Idee von der sozialen Durchmischung in unseren Wohngebieten, doch neben den Baukosten sorgen Vorgaben, Auflagen der Kommunen und ständig neue Normen am Bau für immer höhere Kosten“, erklärt Finanzvorstand Kristina Fleischer.
Wenn Wohnungsbau wieder für alle bezahlbar sein soll, müssten laut Lipsia die Auswirkungen vieler Gesetze und Normen mit Blick auf Kosten und Nutzen auf den Prüfstand. „Mit einer Erhöhung des Wohngeldes könnten beispielsweise sozialschwache Haushalte zielgenauer unterstützt werden“, heißt es. Kostensenkend wäre auch eine Lockerung der Stellplatzsatzung. Nicht zuletzt diene eine bessere Verkehrsinfrastruktur zur Stärkung des Standorts Grünau. Aktuell werde der Bus Grünolino immer noch durch Unternehmen subventioniert, eine eigentlich kommunale Aufgabe.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 28.07.2015