„Lichterzauber im Lindenauer Hafen, Fischerstechen auf Karl-Heine-Kanal“


Wasserfest mit Novitäten und Bewährtem – und die Ruderbundesliga kommt auch wieder
LVZ vom 17.08.2016


Zum Wasserfest wird es ein Piratenfischerstechen geben. Capt’n Fletcher (Frank Fechner) und seine Braut Esmeralda (Andrea Jaeck) üben auf dem Trockenen. Foto: André Kempner


Venezianer haben die Leipziger im Mai 1714 erstmals mit Fischerstechen unterhalten. Diesen Brauch nimmt das diesjährige Wasserfest – nach mehrjähriger Pause – wieder auf. „Wagemutige Zweier-Teams, zu dem jeweils ein Ruderer und ein Stecher gehören, treten gegeneinander an, um sich gegenseitig ins Wasser zu stoßen“, erklärt Frank Fechner vom Verein Wasserstadt. Das Spektakel findet auf dem Karl-Heine-Kanal in Nähe des Vereinshauses statt, das sich in ein Piratendorf verwandeln wird. Das Piratenfischerstechen, für das sich noch Teams melden können, gehört zu den Novitäten des diesjährigen Wasserfestes, das vom 26. bis 28. August mit Bootsparade, Entenrennen, Bandwettbewerb, Wermsdorfer Fischerdorf & Co. viel Bewährtes bietet.

Aber eben auch Neues. Etwa einen „Lindenauer Lichterzauber“, der bereits am 25. August als Pre-Opening am Hafen auf das Fest einstimmen will. „Der Lindenauer Hafen wird an diesem Abend mit Schwimmkerzen und Lichtinstallationen in Szene gesetzt“, so Thomas Paarmann, dessen Agentur das Fest organisiert. Dem Verein Wasserstadt ist es wichtig, an den alten Standort zurückzukehren, der nun auch mit dem Karl-Heine-Kanal verbunden ist. Ein Wasser-Shuttle darf in diesem Jahr dennoch nicht zum Hafen fahren – die Stadt hat dafür keine Genehmigung erteilt. Denn Motorboote wirbeln bekanntlich Schlamm auf. „Deshalb mussten wir mögliche Gefahren untersuchen lassen. Das Ergebnis liegt zwar inzwischen vor, aber nicht mehr rechtzeitig fürs Wasserfest“, so Rüdiger Dittmar, der Leites des Amtes für Stadtgrün und Gewässer. Das wird übrigens beim Fest eine pfiffige kleine Broschüre mit Verhaltensregeln für Leipzigs Gewässer vorstellen.

Für die Bootsparade, die diesmal Sonntag (28. August) ab 11 Uhr am Stelzenhaus startet, sind aber motorisierte Boote, die sonst nicht die Gewässer befahren dürfen, zugelassen. Für sie ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Die meisten Boote sind aber muskelbetrieben und geschmückt – bis zu 100 sollen das Areal zwischen Karl-Heine-Kanal und Elsterflutbett zur Partymeile machen.

Einen Tag zuvor ist die Ruderbundesliga, die renommierte Rennserie der bundesweit besten Vereine im Damen- und Herrenachter, die Attraktion. Wie berichtet, kehrt sie aufgrund der einzigartigen Atmosphäre mit Stadionfeeling und begeistertem Publikum nach Leipzig zurück. „Wir haben das Ziel, das Rennen unter Flutlicht zu fahren“, kündigt Thomas Wetzelt-Greulich vom SC DHfK Leipzig an. Das Finale auf dem Elsterflutbett zwischen Rennbahn und Sachsenbrücke ist am 27. August für 21.45 Uhr vorgesehen. 35 Boote sind auf der 350-Meter-Strecke beim Rennen, das gegen 12.30 Uhr beginnt, am Start Auch der deutsche Doppelvierer der Frauen, der in Rio de Janeiro gerade Gold holte, hat sich angesagt.

Ein Riesenspaß wird sicherlich in diesem Jahr erneut das Entenrennen werden. Start der Lotterie mit den gelben Gummientchen, die um die Wette schwimmen, ist diesmal am Sonntag (28. August) um 15 Uhr an der Sachsenbrücke. Der Verkauf der Lose hat begonnen. Der Erlös geht an den SC DHfK Abteilung Rudern, welcher einen Gig-Doppeldreier für Kinder anschaffen will.

Parallel zum Wasserfest ist im Scheibenholz am Sonntag der beliebte Familienrenntag, auf dem sogar zwei Trabrennen ausgetragen werden. „Wir hoffen, die Kooperation mit dem Wasserfest auszubauen und bieten einen reduzierten Ticketpreis von fünf Euro an“, so Alexander Leip von der Scheibenholz GmbH.


Das komplette Programm sowie Anmeldungen für Bootsparade und Fischerstechen unter
www.wasserfest-leipzig.de.


Mathias Orbeck

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17.08.2016