„JuniFreunde in Grünau: Brot und Salz und Tanztalente“

Leipziger Internet Zeitung vom 28.06.2011:
Tanztalente ganz verschiedener Stile präsentierten sich am vergangenen Sonnabend in Grünau. Das Spektrum des Tanz- und Musikfestes ?JuniFreunde? reichte von Folklore bis Breakdance. Den Länderschwerpunkt bildete die Ukraine. Grünaus Quartiersmanager Uwe Kowski sieht das Fest als ?Versuch, die vielfältige Kultur Grünaus nach außen zu tragen?.

Seit nunmehr 50 Jahren sind Leipzig und Kiew Partnerstädte. Der Messemetropole an Elster und Pleiße war als zweitgrößte Stadt der DDR immer mit der zweitgrößten Stadt der sozialistischen Bruderländer zur Partnerin bestimmt. Also eben auch Kiew, die zweitgrößte Stadt der damaligen Sowjetunion.

Seit 1961 hat sich vieles geändert. Leipzig liegt seit reichlich zwei Jahrzehnten in der Bundesrepublik und Kiew ist fast genau so lange die Hauptstadt einer unabhängigen Ukraine. Doch die Städtepartnerschaft hat diese Gezeitenwechsel überstanden. ?In den 50 Jahren war immer Leben drin in der Partnerschaft?, sagt Renate Voigt vom Leipziger Verein Ukrainekontakt. Der knüpft die Bande in die Millionenstadt am Dnepr.

In den letzten 20 Jahren hätte die Entwicklung der Kontakte zwischen den Bürgern im Vordergrund gestanden, so Renate Voigt. Erst jüngst seien Leipziger von der Bürgerreise aus Kiew zurückgekehrt. Und vor acht Tagen, so fügt Renate Voigt hinzu, wurde die Kiewer Fußballschule bei der Leipziger Lipsiade ihrem legendären Ruf gerecht. Neben Dinamo Kiew bei der E-Jugend gewann die D-Jugend des Sportbundes Kiew die hiesigen Sportspiele. Da drängt sich der Wunsch nach einem Gegenbesuch der Leipziger Fußballsteppkes in einem Jahr förmlich auf ? genau zur Fußball-Europameisterschaft, versteht sich.

Am vergangenen Wochenende bildete der Tanz das verbindende Element zwischen Kiew und Leipzig. Nun schon zum dritten Mal feierte Grünau das Tanz- und Musikfest ?JuniFreunde?. Mit eben diesen Freunden sind insbesondere Tänzer aus Leipzigs Partnerstädten gemeint. Und zum silbernen Jubiläum der Städtepartnerschaft war die Ukraine der Länderschwerpunkt des diesjährigen Festes.

Als traditionellen Willkommensgruß überreichte Maria Tsybulenko vom Europakontakt Kiew gemeinsam mit Renate Voigt und JuniFreunde-Schirmherrin Gabriele Goldfuß Brot und Salz. Die Grünauer, die zur Bühne im Allee-Center gekommen waren, nahmen die Geste gern an und probierten von dem köstlichen Gebäck.

Die tänzerische Jubiläumsgabe brachte ?Singing Yavorina? aus Kiew dar. Das Ensemble unterhält seit 1994 Kontakte nach Leipzig. Die jungen Tänzerinnen haben sich der Pflege der ukrainischen Folklore und der Volkslieder ihrer Heimat verschrieben.

Für Schirmherrin Gabriele Goldfuß, Leiterin des städtischen Referates für Europäische und Internationale Zusammenarbeit, stellt ?JuniFreunde? einen ?bunten und vielfältigen Kulturreigen? dar, der zudem zeige, dass das Allee-Center nicht nur Shopping Mall, sondern auch ein ?tolles Kulturzentrum? sei.

Dessen Managerin Tatiana Zarichna sieht das Festival auch als ?Dankeschön an die Grünauer für die Zusammenarbeit?. Sehr wichtig sei es ihr zu zeigen, ?dass es in Grünau sehr viele talentierte Kinder und Jugendliche gibt?, denen man gern eine Bühne bietet.

Etwa der Company ?Fantasie of Dance?, die zum Ensemble des Grünauer Kreativzentrums gehört. Bei dessen Leiterin Ruth Schlorke liefen in den letzten Monaten wieder die Fäden der Vorbereitung des Festes zusammen.

Mit dem Tanz- und Musikfest wolle man ?im Bereich Kultur neue Wege gehen?, ganz unterschiedliche Bereiche abdecken und ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, so Grünaus Quartiermanager Uwe Kowski. Das verstehe man auch als ?Versuch, die vielfältige Kultur Grünaus nach außen zu tragen?.

Zu den neuen Wegen zählt das Street Level Weekender im Heizhaus an der Alten Salzstraße 63. Tanz wird hier über Stilrichtungen wie B-Boying (formerly known as Breakdance), House, Locking und Hip-Hop definiert. ?Es sind etliche Kids da, der Zuspruch ist topp?, freut sich Mathias Buckl alias Beat Boheme, am Sonnabend Vormittag. Mit seinen Mitstreitern von ?Tanzraum?, einem der Projekte im Heizhaus, hat er diesen Teil der JuniFreunde organisiert. Ziel der Workshops sei die ?Weiterentwicklung von Wissen und die Weiterentwicklung von Kultur?. Besonders stolz seien er und seine Freunde, ?eine Jury aufzutreiben, die in der Lage ist, alle Tanzstile zu bewerten?.

Gernot Borriss

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 28.06.2011


Lesen Sie dazu auch:
„JuniFreunde in Grünau – Tanzfest mit viel Frauenpower“

Beitrag von LF Leipzig Fernsehen vom 27.06.2011