„Johanniter bringen Generationen unter ein Dach“

Blöcke in Saturnstraße und Neptunweg werden für zehn Millionen Euro saniert und umgerüstet.
Die Johanniter gehen jetzt in Leipzig erstmals unter die Bauherrn: „Generationenwohnen“ nennen sie ihr großes Vorhaben, das sie im Grünauer Norden starten wollen. Knapp zehn Millionen Euro nimmt die Wohlfahrtsorganisation laut Julian J. Rossig, Sprecher des Johanniter-Landesverbandes Sachsen, dafür in die Hand. Mit dem Projekt verbinde sich „ein neuartiges Wohnkonzept mit hochwertig sanierten, barrierearmen Wohnungen einschließlich neu geschaffenem Begegnungszentrum“, hieß es.
Für das Ganze wurden die beiden Wohnblöcke Saturnstraße 27-33 und Neptunweg 1-19 gekauft, die ehemals der Vereinigten Leipziger Wohnungsgenossenschaft gehörten und insgesamt 140 Wohnungen vorhalten. Nun sollen sie komplett saniert und danach von den Johannitern auch als soziales Wohnprojekt betrieben werden. „Für Menschen mit Einschränkungen, ältere Leute, Alleinerziehende, aber auch alle, die sich in eine gute Gemeinschaft einbringen wollen, möchten wir ein modernes, sicheres und bezahlbares Wohnquartier schaffen“, umreißt Wieland Keller, Johanniter-Regionalvorstand Leipzig-Nordsachsen, die Großaufgabe.
Schon zu 90 Prozent leer gewohnt, stehen besagte Gebäude aktuell noch recht trist in der Landschaft. Laut Rossig laufen aber aktuell schon bauvorbereitende Maßnahmen: Diverse Verträge für die Bauleitung seien vergeben; einzelne Bauleistungen ausgeschrieben Der offizielle Beginn der Arbeiten sei für Dezember geplant. Ende 2015 soll alles fertig sein.
„Eine Vielfalt von Wohnungsgrößen und Grundrissvarianten“ werde es dann geben, von der preisgünstigen Ein-Raum-Wohnung bis hin zum Familiendomizil – gar mit separatem Bereich, beispielsweise für die Oma. Freilich würden auch behindertengerechte Wohnungen angeboten, hieß es. Inklusive Hausnotruf, über den man sich im Ernstfall rund um die Uhr Hilfe organisieren kann. Und was auch Charme hat: Alle Quartiere sollen ohne großes Treppensteigen erreichbar sein – für alle werden Fahrstühle angebaut.
Zugleich wird in der Wohnanlage ein Begegnungszentrum platziert – nutzbar für alles Mögliche: für Veranstaltungen, für Kinder- beziehungsweise Hausaufgabenbetreuung, Beratungsgespräche, Familienfeiern und dergleichen mehr. Und wer immer im Komplex es benötigt, der bekomme ganz klar auch jene Dienstleistungen angeboten, für die die Johanniter landläufig bislang am ehesten bekannt sind: diverse Pflegedienstleistungen, den Fahr- und Menüdienst
Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) zeigte sich dieser Tage vom Vorhaben Saturnstraße und Neptunweg auch sehr angetan: „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem weiter steigenden Wohnungsbedarf in Leipzig benötigen wir künftig nicht nur allgemein mehr Wohnraum, sondern auch differenzierte Angebote für die verschiedenen sozialen Zielgruppen. Und hierfür kann das Generationenwohnprojekt der Johanniter einen wichtigen Beitrag leisten“, fand sie.

Angelika Raulien

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 24.09.2014