Im Sinne der Toleranz: 13 Schulen ausgezeichnet

Viele Projekte zu Asylbewerbern und Zuwanderern. Unter den Ausgezeichneten auch zwei Schulen aus Grünau – LVZ-Artikel vom 26.06.2014:

Sechs Leipziger Schulen wurden gestern im Plagwitzer Technologiezentrum Garage mit dem Titel „Schule der Toleranz“ ausgezeichnet. Sechs weitere erhielten eine Würdigung, ein Sonderpreis ist ebenso vergeben worden. Der Wettbewerb, der zum neunten Mal vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt Leipzig ausgeschrieben worden war, hat das Ziel, Demokratie- und Konfliktverständnis von Schülern und jungen Menschen zu fördern. 18 Schulen beteiligten sich in diesem Jahr, 13 davon stellten ihre Projekte der Jury vor.
Die Schüler der 8. Klasse der Freien Schule Gohlis drehten einen Kurzfilm über Asylbewerber in Leipzig. Sie fragten Menschen auf der Straße, wie sie sich deren Leben vorstellen und verglichen dann die Wirklichkeit damit. „Wir haben festgestellt, dass die Wirklichkeit viel schlechter ist als die Vorstellungen“, erzählte Jonas Wieser. Eine Konsequenz aus dem Erlebten war für die Teenager, dass sie an ihrer Schule eine Spendenaktion für die Bewohner des Asylbewerberheimes in der Riebeckstraße starteten.
Kleidung, technische Geräte und Geld konnten sie überbringen. Dafür erhielt die Bildungseinrichtung gestern den Titel „Schule der Toleranz“, ebenso wie die Freie Oberschule Leipzig (Dr. P. Rahn & Partner), die Heinrich-Pestalozzi-Schule, die Freie Oberschule Gohlis, die Schule am Adler, die August-Hermann-Francke-Grundschule und das Gustav-Hertz-Gymnasium. Verbunden ist die Auszeichnung jeweils mit einem Schild für die Schultür und einem Scheck über 500 Euro.
„Unser Schulgebäude befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Erla-Werke, die im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter beschäftigt haben. Wir haben uns nun vorgenommen, das Mahnmal für die Opfer der Zwangsarbeit zu pflegen“, erläuterte gestern Hans-Dieter Wichura, Lehrer am Beruflichen Schulzentrum 12 „Robert Blum“ in Mockau. „An unserer Schule gibt es viele Schüler mit Migrationshintergrund, da ist Toleranz wichtig.“ Dieses Projekt wurde von der Jury mit einer Würdigung und einem Sachpreis bedacht. Würdigungen und Preise erhielten außerdem die Freie Schule Leipzig, der SagArt-Verein, die Schule zur Lernförderung Grünau, die 20. Schule (Oberschule der Stadt Leipzig), die Karl-Heine-Schule und das Brockhaus-Gymnasium. Ein Sonderpreis ging an den Hort der Astrid-Lindgren-Schule für ihr vielfältiges Engagement für die Notunterkunft in Schönefeld.
Überreicht wurden die Urkunden und Preise von Vertretern der Stadt Leipzig, der Bildungsagentur, der Staatsanwaltschaft, dem Stadtschülerrat und der Sponsoren des Wettbewerbs.
Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung vom Theater Turbine, das gelungenes Improvisationstheater zeigte.

Katrin Kleinod

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 26.06.2014