„Hier hat sich einiges verändert“

Spurensuche: Grünauer Fröbelschule feiert ihr 30. Jubiläum – Artikel der Kleinen Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 01.10.2010:

Alles begann mit einem einheitlichen Schultyp – der so genannten Polytechnischen Oberschule. 30 Jahre später ist daraus die Friedrich-Fröbel-Grundschule geworden, wo der Lernalltag so gestaltet wird, dass sich unterschiedliche Stärken gleichermaßen entwickeln können.
Mit Erfolg: Wer sich dieser Tage beim Schulfest umsah, blickte in durchweg entspannte Gesichter. Über 100 Gäste, darunter Vertreter des Schulamtes, des Quartiersmanagements, ehemalige Schüler und Lehrer sowie Grünauer Anwohner feierten in der Mannheimer Straße das 30-jährige Jubiläum. Spielmobil, Outlaw-Feuerwehr und die Musikschule Fröhlich waren mit einem bunten Programm vor Ort. Mädchen und Jungen wetteiferten gemeinsam mit ihren Eltern beim Felderball um die Plätze. Im Elterncafé kamen Lehrer, Eltern und Besucher miteinander ins Gespräch und in den einzelnen Klassenzimmern wurden Ganztagsangebote und verschiedene Projekte vorgestellt.
Stolz sind die Fröbelianer von Grünau besonders auf ihre Ganztagsangebote. So sei Schach beispielsweise in den Mathematikunterricht eingebunden. „Die Schüler haben sich in der letzten Zeit verbessert. Das Spiel fördert die Konzentration und Fähigkeiten wie mathematisch-logisches Denken“, sagt Konstanze Ortlepp vom Schachverein SG Turm. „Grundsätze wie selbstständiges Lernen und Entdecken, Fördern von Stärken, Helfen bei Schwächen – die liebevolle Zuwendung zum Kind – war auch Anlass, unserer Schule den Namen von Friedrich Fröbel zu geben“, erinnert sich die ehemalige Schulleiterin Gisela Friedemann an die Anfänge. Mittlerweile ist die Pädagogin im „Unruhestand“ Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule. Unterstützt werden Ganztagsangebote oder Fördermaßnahmen bei Leserechtschreib- und Rechenschwäche.
Auf großes Interesse stieß bei den Jubiläumsfeierlichkeiten auch das Projekt „Spurensuche in Grünau“. „Es soll unsere Schüler noch besser mit dem Stadtteil und ihrem Schulumfeld vertraut machen“, berichtet Ute Schmidt. „Die Schüler forschen in der Schulchronik oder gehen mit Karte und Kamera durch Grünau“, so die Lehrerin. Ein Ereignis war zudem der Spendenlauf, der kürzlich durch den Kolonnadengarten führte. „Von dem Erlös sollen unter anderem ein Spielmobil sowie Ballkissen für rückengerechtes Sitzen finanziert werden.“
„Hier hat sich schon einiges verändert“, findet Christan Strobel, der zum Jubiläum aus Berlin nach Grünau gekommen ist. Das Wichtigste: „Die Decken sind tiefer geworden – ich bin gewachsen“, lacht der ehemalige Schüler, der mittlerweile Humanmedizin studiert. Freundin Anne fällt besonders die farbenfrohe Gestaltung der Schulwände auf.
Ingrid Hildebrandt

Quelle (Text und Foto): Kleine Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 01.10.2010