Evelin Müller ist eine von 13 Gartenpächtern an der Zschampertaue – Artikel der Kleinen Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 08.01.2010:
Seit etwa fünf Jahren bewirtschaftet Evelin Müller ihren eigenen Garten in der Mietergartenanlage Zschampert-aue/ An der Lautsche. Sie ist eine von 13 Gartenpächtern und kann so ihrem Sinn für die Natur im privaten Rahmen nachkommen.
Jedoch war an diesen kleinen Rückzugspunkt Grünaus vor einiger Zeit gar nicht zu denken, da sich genau an dieser Stelle Neubaublöcke befanden. Nachdem die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ sie abgerissen hatte, errichtete sie auf der Freifläche 2004 eine Mietergartenanlage für ihre Mieter und andere Interessenten.
„Ich habe gesehen und gelesen, dass dort diese Gärten entstehen. Daraufhin habe ich mich an die Genossenschaft gewandt, weil ich unbedingt einen Garten wollte und das in unmittelbarer Nähe“, erzählt Evelin Müller, wie sie zur Kleingärtnerei fand. Die nötige Erholung von Beruf und Alltag finden viele Leipziger in ihren Gärten. So auch Müller: „Ich empfinde es als unwahrscheinlich entspannend, im Garten etwas zu machen. Dann wird sich zwischendurch mal wieder hingesetzt und es kommen auch mal Bekannte zum Kaffee vorbei.“
Die 54-Jährige ist sehr daran interessiert, dass die Grünauer Kleingärtner gemeinsam aktiv sind. Aus diesem Grund entstand der Gartenstammtisch, bei dem ein Teil der Gärtner zweimal im Jahr im Jugend- und Altenhilfeverein in Grünau zusammenkommt. „Bei diesen Treffen überlegen wir, was wir gemeinsam unternehmen können. Und da die Mietergartenanlage nächstes Jahr fünf Jahre besteht, haben wir uns überlegt, dass wir da etwas machen können“, so Müller. Entstanden ist die Idee eines Gartenfestes, das nächstes Jahr im Rahmen des Grünauer Kultursommers stattfinden wird.
„Wir wollen, dass öffentlich wird, was wir machen, dass noch mehr Leute Interesse an solchen Gärten bekommen und so in Grünau noch mehr Kleingärten entstehen“, zeigt Müller auf und weist erneut auf den Gartenstammtisch und das Gartenfest hin. „Wir haben durch die abgerissenen Häuser genug Freiflächen, so dass auch an anderen Stellen die Möglichkeit besteht, Gartenanlagen anzulegen, vielleicht auch in anderen Formen“, erzählt sie und nennt die Einrichtung von Schulgärten als eine dieser möglichen Varianten.
Müller will in dieser Hinsicht weiterarbeiten. Sie engagiert sich dafür, dass die Kleingärten in Grünau an Beliebtheit gewinnen und für die Idee, Gärten verschiedener Art im Stadtteil entstehen zu lassen. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass sich die Leute Gedanken machen, wie Grünau für die Zukunft fit gemacht und wie das Miteinander von Mensch und Natur verwirklicht werden kann.
Gesine Müller
Quelle (Text + Foto): Kleine Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 08.01.2010