“ ‚Grünauer Welle‘ ist nun bunter und leiser“

Leiser, bunter, praktischer – am Sonnabend öffnet das Sport- und Freizeitbad „Grünauer Welle“ nach dreimonatiger Pause wieder für Besucher. Die Sportbäder Leipzig GmbH hat die Sommermonate genutzt, um das Bad für gut 350.000 Euro zu modernisieren.
Zwölfeinhalb Jahre ist es her, als in Grünau der erste Sporthallenneubau Leipzigs seit den 1970er-Jahren öffnete. In vielen Bereichen der von Vereinen, Schülern und Freizeitsportlern gern besuchten Halle waren die Abnutzungen zu spüren und zu sehen. Die Sportbäderfirma, die im Auftrag der Stadt Leipzig acht Schwimmhallen und fünf Freibäder betreibt, hat die vergangenen Monate intensiv genutzt, um die notwendigen Modernisierungen vor und hinter den Kulissen des Bades vorzunehmen. Optisch erscheint die Halle nun viel frischer: „Wir haben am Farbkonzept gearbeitet und im Hallenbereich die vormals grauen Wände, die wohl den Charme einer sowjetischen Kaserne hatten, bunter gestaltet“, erklärt Joachim Helwing, der technische Geschäftsführer des Unternehmens. Neben der kompletten Neugestaltung des Umkleidebereiches hat sich insbesondere in und an den Becken vieles getan. So wurde eine Unterwasserbeleuchtung mit Strom sparenden LED-Lampen installiert. Die Überlaufrinnen des Beckens erhielten neue Abdeckungen sowie Geräuschminderer, durch die der Lärmpegel in der Halle um mindestens elf Dezibel sinken soll. „Damit sind wir sehr zufrieden. Das entspricht genau unseren Vorstellungen, denn die ‚Grünauer Welle‘ ist für uns ja auch wichtige Trainings- und Wettkampfstätte“, lobt Holger Maiwald, Vorsitzender des Schwimmsportverbandes. Aber auch in der Aufsichtskanzel der Schwimmmeister ist es deutlich ruhiger geworden. Geschäftsführer Günter Fuchs vom Schwimmsportverband ist ebenfalls angetan: „Unsere Vorschläge für den Umkleidebereich sind umgesetzt.“ Auch undichte und kaputte Glasscheiben sind ausgetauscht. Ein Lift erleichtert Behinderten den Einstieg ins Becken.
Im Freizeitbereich hat das Unternehmen die Treppe zur Rutsche, die gründlich gereinigt worden ist, ausgebessert. Im Kinderplanschbecken gibt es nun eine Schildkröte als neues Wasserspieltier für die Jüngsten. Neue Dosiertechnik und ersetztes Filtermaterial sorgen derweil hinter den Kulissen des Bades für optimale Abläufe. „Wieder ist ein Baustein für die Erneuerung der Sportinfrastruktur unserer Stadt geschafft“, freut sich Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke), der die Arbeit der Sportbäder GmbH in den letzten Jahren „als eine Erfolgsstory“ bezeichnet. Nicht nur für den Stadtteil Grünau sei die ‚Welle‘ von großer Bedeutung. Mittlerweile gebe es schon Gespräche, die Sportbäder GmbH durch städtische Zuschüsse über 2014 hinaus langfristig auf solide Füße zu stellen.
Das Unternehmen hat die vergangenen Wochen auch für Arbeiten in anderen Hallen genutzt. So erhielt die Schwimmhalle in der Schönefelder Allee 26 eine neue Parkplatz- und Rettungszufahrt, in der Schwimmhalle Kolmstraße wurden Bistro und Umkleidebereich auf Vordermann gebracht. Die Schwimmhalle Hans-Driesch-Straße arbeitet nun mit einer neuen Filter- und Chlorungstechnik. Einschließlich „Grünauer Welle“ wurden 600.000 Euro in den acht Schwimmhallen verbaut. Im nächsten Sommer gehen die Arbeiten in Grünau weiter, dann werden der Saunabereich sowie die Außenanlagen erneuert. „Ich hoffe, dass wir nach der Modernisierung weniger Probleme mit Vandalismus haben“, so Helwing.
Mathias Orbeck

Standpunkt: Sportbäder sind auf richtigem Kurs

Auf den Bahnen in Leipzigs Schwimmhallen geht es oft sehr eng zu – mehr als eine Million Leipziger schwimmen Jahr für Jahr für ihre Gesundheit. Nach dem Sportbad an der Elster ist die „Grünauer Welle“ mit rund 155.000 Besuchern pro Jahr das zweitbeliebteste Bad Leipzigs. Das kann sich nach seiner Modernisierung sehen lassen – ist im Becken sowie in den Umkleidebereichen deutlich attraktiver geworden. Da hat sich die Investition gelohnt.
Die Sportbäder GmbH ist auf dem richtigen Kurs. Trotzdem muss die Firma ungelöste Probleme wie die Sanierung der undichten Fenster in der Halle Hans-Driesch-Straße vor sich herschieben. Ihre Finanzausstattung ist nicht üppig. Betriebskosten steigen, die Firma hat Kredite fürs Elsterbad zu tilgen. Um Einnahmen zu erhöhen, ist seit August auch der Eintritt leicht gestiegen. Das wiederum ist besser als das Angebot zu verringern.
Mathias Orbeck

Info: „Grünauer Welle“, Stuttgarter Allee 7

Öffnungszeiten:
Di. 12 bis 22 Uhr
Mi. 07 bis 22 Uhr
Do. 12 bis 22 Uhr
Fr. 12 bis 15 Uhr (Mäuseschwimmen)
Sa. 10 bis 21 Uhr
So. 10 bis 18 Uhr

In den Herbstferien gelten zusätzliche Öffnungszeiten.

Eintritt:
für 3 Stunden: 5,50 EUR (ermäßigt: 4,00 EUR)
für 1 Stunde: 3,70 EUR (ermäßigt: 2,70 EUR)