Grünauer Grundschüler besuchen Bildermuseum –
Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 03.05.2013:
Vier Wochen lang bekommen Teilnehmer des LVZ-Zeitungsflirts täglich eine Zeitung auf die Schulbank. Doch die Grundschüler studieren mit ihren Lehrern nicht nur das Gedruckte, sondern beschäftigen sich auch damit, wie eine Zeitung entsteht.
Gestern besuchten rund 30 Mädchen und Jungen der Klassen 3b und 4b der 78. Grundschule aus der Binzer Straße das Museum der bildenden Künste. Dort machten sie sich mit dem Thema Fotografie vertraut. Die Grünauer waren die vierte von zwölf Gruppen, die innerhalb der Gemeinschaftsaktion das Haus an der Katharinenstraße kennenlernen.
„Da Zeitung und Fotografie prima zusammenpassen, werde ich unsere Evelyn-Richter-Ausstellung ,Das Fotobuch‘, die noch bis 23. Juni zu sehen ist, etwas näher bringen“, kündigte Doreen Steinke von der Abteilung Bildung und Vermittlung des Hauses an. Sie und die beiden Klassenlehrer Romy Angermann und Stefan Schmidt widmeten sich sodann mit drei Schülergruppen drei präsentierten Buchtiteln.
Und da war es manchmal zunächst gar nicht so leicht, die jeweilige Aufgabe exakt zu erfassen. Yasin aus der 4b, der in der LVZ am liebsten Sportberichte über Borussia Dortmund liest, löcherte allerdings gleich den LVZ-Fotografen André Kempner, was der denn an seinem Beruf so schön finde und was das Schwerste daran sei. Mit Alex und Benni hatte er sich zusammengetan, um die Aufgaben zu lösen. Dass sie während des Flirts schon zum Frühstück die Zeitung lesen dürfen und so auch „mehr erfahren, was in der Außenwelt passiert“, finden die Jungs toll.
Isabell aus der 4b, die sich mit ihrer Gruppe und Stefan Schmidt Fotos aus dem Buch „David Oistrach“ genauer ansah, gefiel „Moskau“ am besten. Ein Stillleben: Violine, Bogen, Uhr, Schlüssel, Block. Auf Isabell wirkte es „einsam und majestätisch“.
Lustige und traurige Smileys verteilte die dritte Gruppe vor Aufnahmen aus „Entwicklungswunder Mensch“. Wenngleich die abgebildeten Kinder aus längst vergangenen DDR-Zeiten stammten, führten sie den Neun- und Zehnjährigen bekannte Situationen vor Augen. Für das Kinderlachen mit Oma gab es dann auch drei fröhliche Gesichter, für den unsicheren Blick vorm Weihnachtsmann jedoch einen mit hängenden Mundwinkeln.
„Dieser Flirt ist toll. Alle zeigen großes Interesse und blättern am liebsten schon vorm Unterricht in ihrer Zeitung. Ich mache gern wieder mit“, lobte Romy Angermann.
Cornelia Lachmann
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 03.05.2013