Gutburg Mieterservice schafft Raum für Wohnträume – „Zuhause“-Beilage der LVZ vom 12.09.2013:
Schon mal was von den Müllers gehört? Klar, werden Sie vielleicht sagen, das sind doch die … Wir aber meinen die fiktive Familie, die eine Hamburger Agentur auf Basis von statistischem Material, wie zum Beispiel dem am häufigsten vorkommenden Nachnamen, erschaffen hat – inklusive detailgenau eingerichteter Wohnung.
Was wie Spinnerei anmutet, dient der Erforschung der typisch deutschen Durchschnittsfamilie und ihrer Lebensgewohn-heiten. Etwa die des fiktiven 18-jährigen Sohns Jan (häufigster Name seines Erschaffungsjahrganges), 1,82 Meter groß, 73,9 Kilo schwer, Nichtraucher, zurzeit keine Freundin. Er bewohnt ein 14,4 Quadratmeter großes Zimmer mit Laminatboden. An der Wand: Raufaser „Erfurt Classico“, eine Dartscheibe und ein Lukas-Podolski-Plakat. Ob Sie dem Durchschnitt entsprechen oder nicht, spielt beim Gutburg Mieterservice keine Rolle. Im Gegenteil.
Wo Lutz Pönitzsch auftaucht, da wackelt schon mal die Wand. Er führt bei den „Umbau-Wohnungen“ des Gutburg Mieterservices Regie. 25 waren es letztes Jahr allein in Leipzig; 2013 werden es wohl mehr. Technisch-baulicher Sachverstand und das Talent, eine Vielzahl von Handwerkern zu koordinieren, sind hierbei ebenso gefragt wie Ideen. Und die entstehen meist im Team.
So auch die erste Maisonette. Vor zwei Jahren brauchten Mietinteressenten mehr Platz, als die damals größte Wohnung im Bestand (109 Quadratmeter, 5-Raum) bot. Grundrissänderungen, Zusammenlegung, alles wurde geprüft, bis die zündende Idee kam – das Haus im Haus. Ideal für diesen Umbau: Wohnungen mit einem Zimmer über den Durchgängen zu den begrünten Innenhöfen. Umfunktioniert zum inneren Treppenhaus, verbindet es zwei Wohnungen zu einer Maisonette mit bis zu 170 Quadratmeter auf zwei Etagen. Mittlerweile gibt es fünf Familien, die im Grünauer Gutburg-Bestand ein Haus im Haus bewohnen, und das Interesse wächst.
Wenn Ansprüche steigen
90,7 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf 4,4 Zimmer, stünden den Deutschen durchschnittlich zur Verfügung, ließ das Statistische Bundesamt Ende Mai 2013 verlauten. Fakt ist, dass die Pro-Kopf-Wohnfläche stetig steigt. Waren es 1960 noch 19 Quadratmeter, so lag der Wert 1980 bereits bei 30 Quadratmetern und erreicht gegenwärtig laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB, 24. Juli 2013) einen Höchstwert von 45 Quadratmeter. Wichtigste Ursachen sind unsere höheren Ansprüche an die Wohnungsgröße sowie die Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte. „Hier kommt uns die Plattenbauweise sehr entgegen“, weiß Lutz Pönitzsch. „Nahezu alle nichttragenden Wände lassen sich entfernen. Heraus kommen komplett veränderte Grundrisse, die sich an den Lebensgewohnheiten unserer Mieter orientieren. Bei aller Wertschätzung: Das kann ein Altbau einfach nicht.“
Wer hat’s erfunden?
Die meisten Plattenbauten entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg, als Wohnraum rar war. Sämtliche Bauteile ließen sich in Serie produzieren, schneller und damit kostengünstiger errichten.
Der klassische Plattenbau besteht weitestgehend aus Betonfertigteilen – also aus sehr widerstandsfähigem Material. Fertige Decken und Wandscheiben werden an die Baustelle transportiert und vor Ort zu einem Haus montiert. Ein schnelles, recht wetterunabhängiges Verfahren, bei dem noch vorm Zusammenbau eine letzte Qualitätsprüfung stattfinden kann. Nicht umsonst weisen fast alle Plattenbauten auch nach 60 und mehr Jahren eine gute Bausubstanz auf. Allein im Osten Deutschlands wurden seit den 50er Jahren circa 1,8 Millionen „Platten“ gebaut.
Dabei ist der Plattenbau beileibe keine deutsche Erfindung. Ein Vorläufer ist das 1910 erbaute Gartenstadtprojekt „Forest Hills Gardens“ in Queens, New York. Ein weiterer das Amsterdamer Wohnviertel von 1921, das mit Stolz „Betondorp“ (Betondorf) genannt wird. Die erste deutsche Plattenbausiedlung entstand zwischen 1926 und 1930 in Berlin-Lichtenberg. Eine der jüngsten Siedlungen hierzulande ist Köln-Chorweiler aus den 1970er Jahren.
Klassische Moderne
Platten- oder eleganter Tafelbau entstand um 1920. In einer Architekturepoche, die als „Klassische Moderne“ bezeichnet wird und heute wieder angesagt ist. Einer ihrer bedeutendsten Vertreter ist Le Corbusier, der 1925 in Paris mit seinem „Pavillon de l’Esprit Nouveau“ das Vorbild des modernen Plattenbaus vorstellte, die „Unité d’Habitation“ (Wohneinheit). Ein weltweit beachtetes Ereignis, das der Vision Rechnung trug, modernen Komfort für mehr Menschen zu bieten. Ihre Ideale wurden 1931 in einer eigenen „Charta von Athen“ festgelegt: Abkehr von der bis dahin verschnörkelten Bauweise und Konzentration auf das Wesentliche, aufgelockerte, gleichförmige Bauweise als Symbol für die Gleichheit der Bewohner. Der Plattenbau wurde zur anerkannten Architektur.
Etliche Plattenbau-Stadtviertel gehören heute zu den begehrten Wohnlagen. Das Olympische Dorf in München, 1972 errichtet, ist heute eine denkmalgeschützte Anlage, wo Wohnungen ebenso schwer zu bekommen sind wie im naturnah gelegenen „Salvador-Allende-Viertel“ in Berlin-Köpenick von 1971. Und auch nach Grünau zieht es wieder viele, die bezahlbaren Wohnraum im Grünen, eine klare Formensprache und gute Infrastruktur zu schätzen wissen.
Das Haus im Haus
Zurück zu Lutz Pönitzsch‘ Umbauprojekt, das ab Erteilung der Baugenehmigung gute 5-6 Wochen in Anspruch nimmt. Für die Maisonette müssen zwei freie Wohnungen mit einem Raum gefunden werden, dessen Decke ohne Auswirkungen auf die Statik mittels Betonsäge geöffnet werden kann. Erst jetzt nimmt der Treppenbauer präzise Maß, denn auch die Treppe muss ja statisch korrekt und vor allem sicher sein.
Dem Maler, der alte Tapeten, Fußleisten und so weiter entfernt, folgen Elektriker und Klempner. Sie arbeiten parallel und nehmen Rohinstallationen vor. „Der Mieter wirkt von Anfang an mit“, sagt Pönitzsch. „Wo werden wie viele Steckdosen gebraucht, was wird wo in Bad und Küche installiert, wohin mit dem TV-Anschluss – alles Fragen, die nur der Bewohner beantworten kann.“ Er weiß, dass „manch einer überrascht ist, wenn er bei uns praktisch zum Bauherrn wird. Mit dem entscheidenden Vorteil, dass wir ihm mit unserer Erfahrung zur Seite stehen.“ Auch, damit die Miete im vereinbarten Rahmen bleibt. Dafür hält der Gutburg Mieterservice nicht nur eine große Auswahl an Materialien, Armaturen und Sanitärausstattungen bereit. Der Mieter kann die Kosten durch Eigenleistung reduzieren.
Während der Maler spachtelt, neue Tapeten klebt und streicht, erledigt der Fliesenleger seinen Job. Dann kommen Fußbodenleger, Türbauer und Klempner wie Elektriker mit Feinarbeiten zum Zug. Und nach der Endreinigung kommt das Allerbeste: Die Wohnungs- und Schlüsselübergabe an die neuen Mieter vom Haus im Haus.
Quelle: „Zuhause“-Beilage der Leipziger Volkszeitung vom 12.09.2013