Dorothee Dubrau wird neue Baubürgermeisterin in Leipzig


Referat Kommunikation der Stadt Leipzig informiert:


Mehrheitlich hat der Leipziger Stadtrat auf seiner heutigen Sitzung Dorothee Dubrau für sieben Jahre zur Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau gewählt. Sie löst damit den bisherigen Amtsinhaber Martin zur Nedden ab, dessen siebenjährige Amtszeit regulär am 14. Juli endet.
Dorothee Dubrau, 1955 in Berlin geboren, studierte von 1973 bis 1978 an der Kunsthochschule in Berlin. Nach ihrem Diplomabschluss als Architektin war sie bis 1980 im HAG Komplexer Wohnungsbau Berlin tätig. Eine Tätigkeit als Stadtplanerin im Büro für Städtebau des Berliner Magistrats schloss sich an, bevor Dubrau 1990 Bezirksstadträtin für Bau- und Wohnungswesen im Berliner Bezirksamt Mitte wurde. 1996 wechselte sie als Bezirksstadträtin für Bauen, Wohnen und Umwelt in den Bezirk Prenzlauer Berg und von 2001 bis 2006 war sie die verantwortliche Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung in Berlin Mitte. Seit 2006 arbeitet Dorothee Dubrau als selbstständige Architektin und Städteplanerin und ist als Dozentin an der TU Darmstadt tätig.
Um die Stelle des Beigeordneten für das Dezernat Stadtentwicklung und Bau hatten sich insgesamt 17 Personen beworben. Nach einem Auswahlverfahren standen auf der heutigen Stadtratssitzung Martin zur Nedden und Dorothee Dubrau zur Wahl.

Quelle: Medieninformation der Stadt Leipzig vom 15.05.2013


„Drei Fragen an Dorothee Dubrau, die neue Bürgermeisterin für Stadtentwicklung und Bau“
Leipziger Volkszeitung vom 16.05.2013

Sie haben Amtsinhaber Martin zur Nedden besiegt. Was zieht Sie von Berlin nach Leipzig?
Leipzig ist die Stadt in Deutschland, zu der ich nach Berlin die engsten Beziehungen habe. Es ist eine Stadt mit langer Geschichte und ich war schon sehr häufig hier. In der Innenstadt, im Musikviertel, in Grünau. Fachlich reizt mich, dass es noch einiges zu tun gibt. Als erstes muss ich natürlich die Stadt besser kennenlernen.

In Berlin sind Sie als „Investorenschreck“ bezeichnet worden. Wie kam es zu diesem Ruf?
Ach, ich habe ihn von den Medien irgendwann aufgeklebt bekommen. Grüne oder Bürgerbewegte müssen ja vom Grundsatz her Investorenschrecks sein. Bei den vielen Baugenehmigungen kann das aber gar nicht sein. Investoren habe ich allerdings immer sehr deutlich gesagt, was an welcher Stelle möglich ist und frühzeitig versucht, eine klare Richtung vorzugeben. In Berlin-Mitte, wo ich Verantwortung getragen habe, wird ja nicht wenig gebaut.

Was wollen Sie als erstes anpacken und welche Akzente wollen Sie setzen?
Ich glaube nicht, dass man sagen kann, in Leipzig gibt es das eine Problem. Ich sehe aber Stadtteile, in denen noch viel entwickelt werden muss. Der Bau und die Sanierung von Kitas und Schulen steht dabei ganz oben, aber auch die Hochschulen. Natürlich geht es auch um Arbeitsplätze, damit Absolventen hier bleiben. Das Thema Bürgerbeteiligung spielt zwar bereits eine große Rolle in Leipzig – die will ich weiter ausbauen. Ansonsten möchte ich den weiblichen Akzent ein wenig ins Rathaus hineinbringen. Denn bis jetzt waren es doch im wesentlichen Männer, die hier regieren.

Interview: Mathias Orbeck

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 16.05.2013