Quartiersmanager wollen den guten Ruf des Stadtteils noch mehr nach außen tragen – Artikel des Leipziger Wochenkurier vom 25.05.2011:
Antje Kowski und Uwe Kowski geben Grünau ein Gesicht. Die Stadtteilmoderatorin und der Projektleiter sind seit 5 Jahren für das Quartiersmanagement des Stadtteils verantwortlich. Während Antje Kowski Ansprechpartnerin ist für Einwohner, Vereine, Unternehmen und immer dort vor Ort ist, wo gerade heftig über die Zukunft des Stadtteils diskutiert, Probleme konstruktiv bewältigt oder neue Projekte geplant und umgesetzt werden, hält Uwe Kowski den ?Laden? am Laufen.
Nachdem sich die Emotionen wegen des Stadtteilumbaus gelegt haben und die Menschen trotz der wechselhaften Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren gern in ihrem Stadtteil leben, hat das Ehepaar Kowski jetzt vor allem ein Ziel: Es will ? gemeinsam mit den Akteuren vor Ort ? die Außenwahrnehmung des Stadtteils verbessern. ?Die Pflänzchen wachsen langsam. Aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, die Menschen nach Grünau zu locken und die Außenwahrnehmung positiv zu verändern. Aber wir haben auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass sich die schlechte Meinung von vielen, die erst einmal hier sind, schnell geändert hat und sie überrascht sind, wie gut sich Grünau entwickelt hat?, sagt Antje Kowski.
Die Wohnungsbauunternehmen z.B. aber hätten längst reagiert und bieten nicht mehr nur den einheitlichen ?Plattenbau?-Grundriss an. Auch registriere das Quartiersmanagement immer mehr Anfragen von Künstlern, Familien und jungen Menschen, die nach Grünau ziehen wollen.
Zu den letzten wichtigen Entwicklungen im Stadtteil zählen die beiden u.a. den Testlauf des neuen Quartiersbusses ?Grünolino?, der im März dieses Jahres gestartet ist und der die einzelnen Wohnkomplexe mit wichtigen Zielen wie Einkaufsmärkten, Behördenstandorten und Ärztehäusern verbindet. ?Dass dieses Projekt nach zwei Jahren Entwicklungs- und Planungsphase plötzlich los gegangen ist, ist eine große Bereicherung für Grünau. Vor allem freut uns, dass damit eine Idee von den Einwohner umgesetzt worden ist. Natürlich wünschen wir uns, dass der Bus auch nach der Testphase weiter fährt. Er wird zumindest schon jetzt besser angenommen als erwartet?, sagt Antje Kowski.
Als negative Entwicklung sehen die Quartiersmanager die vorübergehende Einstellung der S-Bahn Linie 1. ?Damit ist den Grünauern eine wichtige Verbindung ins Zentrum und in den Leipziger Norden genommen worden?. Aber auch die Sparpolitik von Bund und Land kritisieren die beiden: ?Klar geht auch viel ohne Geld, aber die Infrastruktur beispielsweise weiterentwickeln, das kann man nicht nur mit guten Worten.?
Wichtig für die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil war für Antje und Uwe Kowski auch die Eröffnung des neuen Theatriums in der Alten Salzstraße Ende vergangenen Jahres.
Sandra Richter
Quelle: Leipziger Wochenkurier vom 25.05.2011