„Das Modell für die Zukunft“


Im Wohnkomplex 5.1 sollen Häuser entstehen, die noch in Jahrzehnten begehrt sind

Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 17.12.2012:


Dass Abrisse ihren Schrecken für die Grünauer weitgehend verloren haben, zeigte sich gerade bei einem Einwohnerforum im Freizeittreff „Die Völle“. Dort stellten vier Wohnungsgesellschaften und Vertreter der Stadt ihre Pläne für eine Umgestaltung im Wohnkomplex (WK) 5.1 vor. Es ist das erste Mal, dass mehrere Eigentümer gleichzeitig und aufeinander abgestimmt agieren.


Losgehen soll es im nächsten Frühjahr. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) will dann drei Häuser mit insgesamt 291 Wohnungen abreißen: Frankenheimer Weg 2-14, Schönauer Ring 25-29 sowie Lindenaundorfer Weg 4-16. Laut Prokurist Klaus Hochtritt hat die LWB bereits alle 160 Haushalte „freigelenkt“, die dort noch belegt waren. In 126 Fällen bezogen die Mieter neue Quartiere in Grünau. „Das lief alles fast völlig geräuschlos.“ Für den Abriss gebe es Fördermittel: 70 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Wohnungsgenossenschaft Unitas schließt diesen Monat die Umzugsphase ab. Von 14 betroffenen Mietern seien zwölf im Stadtteil geblieben, erklärte Vorstand Steffen Foede. Ab Juni 2013 soll ein Sechsgeschosser im Frankenheimer Weg 22-32 so umgebaut werden, dass nur vier Etagen übrig bleiben. Ein kleiner Flügel verschwindet ganz. „Von 102 Wohnungen reduzieren wir auf 55. Die werden aber energetisch saniert, erhalten schmucke Balkone, gedämmte Fassaden, neue Technik.“ Die Unitas investiere fast zwei Millionen Euro, wobei ein Zehntel Abriss-Fördermittel sind. Die verbleibenden Mieter müssten für „das deutliche Plus an Komfort eine geringe Modernisierungsumlage“ zahlen.
Schließlich reißt 2013 noch die Wohnungsgenossenschaft Kontakt 120 Wohnungen ab: den Frankenheimer Weg 1-7 und 9-13. Die Idee, aus diesen Sechsgeschossern Terrassenhäuser zu zaubern, wurde wieder verworfen, so Vorstand Rainer Löhnert. „Es hätte nur bei Kaltmieten von 6,80 Euro funktioniert.“ Stattdessen sollen auf den meisten Abbruchflächen später Eigenheime und niedriggeschossige Neubauten entstehen, die auch junge Leute anziehen. Die Lage an den Schönauer Lachen sowie dem künftigen Tourismuszentrum Lindenauer Hafen sei dafür ideal. Bei dem Forum fand dieses „Modell für die Zukunft“ viel Beifall.

Jens Rometsch

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17.12.2012


Lesen Sie dazu auch das Protokoll des Forums Grünau vom 04.12.2012: