„Das macht Spaß“

In der Kita ?Kinderland? gibt es eine Fußball-AG – Stadtleben-Artikel vom 21.09.2012:

13 kleine Mädchen und Jungen wuseln mit dem Ball auf der grünen Wiese hin und her. Es ist Dienstag, 9 Uhr und wieder Zeit für die Fußball-AG der Kita „Kinderland“ in der Garskestraße 17. Ins Leben gerufen haben diese Enrico Barthel, Leiter der Kita, und Sophie Sommerweis, Erzieherin. Sie, da erfahrene Spielerin, und er, weil er selbst aktiv den Ball kickt. „Für mich war es einfach eine Herzensangelegenheit, diese AG aufzubauen“, so Barthel.
Ziel sei es, mit Bewegungsspielen Spaß an sportlicher Betätigung zu wecken und das Medium Ball kennen zu lernen. Somit können auch bereits die Zweijährigen an der AG teilnehmen. „Und vielleicht besteht dann auch die Möglichkeit, die Kinder in Vereine zu integrieren.“ Daran zeigte dann auch TuS Leutzsch Interesse und ist seit Januar 2011 Partner der AG. „Wir fahren dann auch mal zu einem Spiel mit den Kindern und können ihnen zeigen, was es neben der AG noch so alles gibt“, erklärt Barthel.
Etwa 30 Kinder nehmen derzeit an der AG teil. Sie werden in drei kleinen Gruppen jeweils am Vormittag an das Spiel herangeführt. „An einem Nachmittag bieten wir zudem die Neigungsgruppe zum Vertiefen an.“ Als Trainer konnte Dietmar Jähnig gewonnen werden. Seit 1969 spielt er aktiv Fußball, ist jetzt sportlicher Leiter bei TuS Leutzsch. Mit Gefühl und immer neuen Ideen lockt er die kleinen Nachwuchssportler aus der Reserve.
Ein Pfiff ertönt. Die Kinder wissen schon was kommt: der Parcours. Sie bilden zwei Reihen, stellen sich hintereinander. „Also der erste nimmt den Ball in die Hand, läuft Slalom um die Stäbe, legt den Ball in dem Reifen hinten ab und rennt schnell zurück. Der nächste holt den Ball und gibt in an den folgenden weiter“, stellt Trainer Dietmar Jähnig die Aufgaben vor. Es wird schwieriger, nun bekommen die Kinder eine „Kappe“ auf den Kopf. „Sieht ulkig aus“, tönt es. „Ruhe! Kopf gerade halten, Blick nach vorne! Aber nicht die Kappe festhalten!“ Ja, der Trainer sieht alles. Dann das Ganze mit Ball in der Hand – „das sind ‚Life kinetische Übungen‘, das heißt, die Kinder müssen sich auf zwei Dinge konzentrieren“, erklärt Jähnig. Gar nicht so einfach. „Ich kann das schon“, sagt Emily und meistert die Aufgabe mit Bravour. „Das hast du gut gemacht“, lobt Jähnig die Vierjährige. „Das macht ja auch Spaß“, fügt Finja ihrerseits hinzu.
Nun soll der Ball mit dem Fuß geführt werden. Maximilian und Jamie spielen beide schon im Fußballverein, sie zeigen ihren Mitspielern was das heißt. Dann darf jeder mal. „Emily hat geschossen!“, schallt sofort der Protest. Doch nichts da, es geht weiter und die Mitspieler werden angefeuert. „Jetzt Konzentration! Jamie und Robin rennen los, stellen sich in den Reifen und dann rennt die ganze Gruppe um ihren Kapitän“, fordert Jähnig auf. „Auf die Plätze fertig, los!“ Ein herrliches Gewusel mit einem Lautstärkepegel wie auf einem Bahnhof. Dann folgt eine kleine Pause. „Ihr wart bei den Übungen wieder fit dabei, aber ihr seid zu laut.“
Zum Schluss wird noch eine große Runde um die Wiese gelaufen. „Aber nicht auf Tempo, versucht als Gruppe zusammen zu bleiben. Denn was ist wichtig beim Fußball?“ „Das Team“, antworten die Kinder. Wenn es im Herbst dann in die Halle geht, heißt es Annehmen, Stoppen, Schießen.
Nannette Hoffmann

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 21.09.2012