„Das halbe Leben in Grünau verbracht“

Ruth Schlorke als Heldin des Alltags geehrt / Seit 1996 leitet sie das Kreativzentrum – Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 04.12.2009:

Vielen Grünauern ist Ruth Schlorke bekannt. Sie leitet seit fast 14 Jahren das Kreativzentrum im Ortsteil. Für ihr Engagement wurde sie von der LVZ und der Brauerei Krostitz nun mit einem Restaurantgutschein als Heldin des Alltags ausgezeichnet.
?Ich freue mich total?, sagt Ruth Schlorke und strahlt übers ganze Gesicht. ?Und ich werde den Gutschein wohl mit meinem Team nutzen, schließlich würde ohne mein Team alles hier nicht funktionieren.? Mit alles meint sie das Kreativzentrum ? und die damit verbundene Arbeit. ?Wir sind ein Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum?, so die 52-Jährige. ?Wir haben zahlreiche Projekte in Grünau, die ja auch betreut werden müssen.? Sie selbst leitet die Tanzgruppen, ist Tanzpädagogin. Erst jüngst haben ihre Schützlinge den ersten Platz bei einem Tanzwettbewerb in Erfurt errungen.
Seit 1993 arbeitet Schlorke im Kreativzentrum. Als 1996 der damalige Leiter zurück in den Schuldienst wechselte, bewarb sie sich auf die Stelle ? und wurde genommen. Seit dem 1. Januar 1996 leitet sie das Zentrum. Dabei hat sie einiges erlebt. Auch die sozialen Brennpunkte will sie nicht klein reden. ?Aber wir hatten damit nie Probleme?, sagt sie. ?Wir haben Mitglieder, die 1993 als Kinder bei uns angefangen haben und heute im Vorstand sind.?
Von Beruf ist Schlorke Grundschullehrerin. Der Job im Kreativzentrum bedeute nicht selten Arbeit weit über die 40-Stunden-Woche hinaus. Dennoch ist sie immer mit Freude dabei. ?Ich kenne Grünau auch gut, habe 28 Jahre in diesem Ortsteil gelebt?, erzählt sie. Bis vor zwei Jahren ihre drei Kinder auszogen. ?Da brauchte ich eine kleinere Wohnung und die habe ich in Leutzsch, also ganz in der Nähe, gefunden.? Da sie bei der Arbeit viel mit Menschen zu tun habe, genießt sie in ihrer Freizeit gern mal die Ruhe bei einem Buch. Oder sie geht zum Entspannen in die Sauna.
Linda Polenz

Quelle (Text + Foto): Leipziger Volkszeitung vom 04.12.2009