„Blick zu den Sternen!

Vorschulkinder besuchen auf ihrer „Löwentour“ die Sternwarte Schkeuditz – Stadtleben-Artikel vom 12.04.13:

Die Vorschulkinder der Grünauer Kita „Am Kirschberg“ gehen in ihrem letzten Kindergartenjahr auf „Löwentour“. Die heimatverbundene und leipzigaffine Erzieherin Regina Hinz hatte vor Jahren beschlossen, ihren Schützlingen die Stadt Leipzig und deren Kultur näher zu bringen. Ob Oper, Nikolaikirche, Vogelschutzlehrstätte oder Rathaus – für die Kinder gibt es immer wieder Neues zu entdecken. In loser Folge stellen wir ausgewählte Stationen vor.

Heute: die Sternwarte in Schkeuditz


Die Vorschüler staunen nicht schlecht, als es in der Kuppel dunkel wird und lauter funkelnde Sterne über ihren Köpfen zu erkennen sind. Nach einer kleinen Sternbild- und Planetenkunde kann Christian sofort ein Sternbild mit sieben Sternen benennen: den großen Wagen. „Und wie heißt der rote Planet?“, fragt Peter Schilling, Leiter der Sternwarte, sogleich. Alle Kinder nennen den Mond. „Und der mit dem Ring um den Bauch?“ Natürlich Saturn! „Und welchen Stern können wir sehen, wenn es hell ist?“, fragt er nun. Die Kinder überlegen und haben dann die Antwort: die Sonne. „Genau, sie überstrahlt all die anderen. Ihr habt gut aufgepasst“, lobt er.
Dennoch fragt sich Mark etwas: „Was ist das blaue Ding da in der Mitte?“ „Das ist unser Knochen“, meint Schilling scherzhaft wegen der Form und erklärt: „Da sind eine Lampe und Bilder mit Sternen drin.“ Er diene zur Projektion eines naturgetreuen Sternenhimmels mit Sonne, Mond, Planeten und der Milchstraße. Mittels der Gerätebewegungen lässt sich die Bewegung des Sternenhimmels simulieren. Und diesen Planetariumsprojektor darf Mark nun hin und her bewegen. Ein breites Lächeln legt sich auf seine Lippen.
Nun geht es weiter im Programm: Die Vorschüler lernen den Gürtel des Orion kennen, hören die Geschichte des Himmelsjägers und wie er seinen Weg fand. Sie hören außerdem die Geschichte, wie Tom den Osterhasen vom Himmel holte und warum es einen großen und einen kleinen Bollerwagen am Himmel gibt.
Seit 35 Jahren gibt es das Astronomische Zentrum Schkeuditz mit Planetarium und Observatorium in der Bergbreite 1. Dank der Volkshochschule Nordsachsen als Träger ist es auch heute noch geöffnet. Peter Schilling ist seit 1993 „mit ein paar Lücken“ deren Leiter. Als Lehrer für Astronomie ist es für ihn mehr als eine Leidenschaft. „Die einen sammeln Briefmarken und andere gucken in die Sterne“, meint der 54-Jährige. Die Vielfalt des Universums sei schon faszinierend und gerade Kinder könne man damit begeistern. Drum ist es für ihn nicht nachvollziebar, dass der Astronomieunterricht 2007 abgeschafft wurde. Mit verschiedensten Programmen möchte er hier Kindern ab vier Jahren seine Welt näher bringen.
Aber auch die Erwachsenen kommen nicht zu kurz. Für den 28. April ab 10.30 Uhr lädt der Freundeskreis Planetarium beispielsweise zum Programm „Der Leipziger Sternenhimmel vor 200 Jahren – Napoleon am Sternenhimmel“ ein.

Nannette Hoffmann

Quelle: Kleine Leipziger Volkszeitung Stadtleben (Süd) vom 12.04.2013