Bildung konkret

Am 8. und 9. Oktober 2012 fand die 3. Leipziger Bildungs-konferenz unter dem Titel ?Bildung als Standortfaktor? im Rahmen des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ statt.
In ihrem Eröffnungsvortrag ?Bildung als Standortfaktor? erläuterte Sabine Süß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Schader-Stiftung, welche Herausforderungen in den nächsten Jahren auf die Kommunen und alle beteiligten Institutionen zukommen, um das Bildungsniveau und die Chancengleichheit zu erhalten.
In der anschließenden Podiumsdiskussion zum selben Thema diskutierten neben Sabine Süß u.a. Prof. Thomas Fabian, Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Stadt Leipzig und Dr. Annika Gröger, Leiterin der Leipziger Stabsstelle ?Lernen vor Ort?, welchen Stand Bildung bereits heute in Leipzig besitzt und welche große Herausforderungen in den nächsten Jahren zu absolvieren sind.

Am 2. Konferenztag fanden unter dem Thema ?Lebenslanges Lernen? halbtägigen Führungen in den Schwerpunktgebieten Leipziger Osten, Leipziger Westen und Grünau statt, um beispielhaft zu sehen, wie Bildung vor Ort als Standortfaktor in den einzelnen Quartieren wirkt. Für die Bildungslandschaft in Grünau interessierten sich ca. 50 Teilnehmer/innen. Diese kamen aus Bremen, Nürnberg, München, Sachsen und Leipzig.

Bildung vor Ort: Grünau

Der Start des Rundgangs in Grünau erfolgte im Kinder- und Jugendtheater „Theatrium Leipzig“. Beate Roch als Geschäftsführerin der Einrichtung erläuterte, wie und in welcher Form Theater zur Bildung beitragen kann. Herr Geiss, Abteilungsleiter West im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, machte Ausführungen zur Entwicklung von Grünau und den daraus resultierenden Problemen im Bildungsbereich und zeigte anhand von Beispielen wie dieses konstruktiv und ergebnisorientiert mit den Akteuren vor Ort angegangen werden können. Frau Prof. Gröckel von der Berufsakademie Leipzig mit Sitz in Grünau stellte ihre Einrichtung vor und verwies darauf, wie wichtig es ist, dass es gerade in Stadtteilen wie Grünau funktionierende Strukturen und Netzwerke gibt. Nur mit Hilfe dessen ist es möglich, zeitnah und zielgerichtet auf die neuen Situationen reagieren zu können.

Nächste Station war das Grünauer Skate- und Jugendzentrum „Heizhaus Leipzig“, die größte Skaterhalle in Sachsen. Sven Bielig als Leiter der Einrichtung stellte kurz die Idee und das Konzept vor und machte deutlich, dass es immer dringender wird, Jugendliche davon zu überzeugen, dass Bildung wichtig ist. Er machte deutlich, dass es in Grünau nach wie vor eine sehr gute Bildungslandschaft gibt und die Strukturen funktionieren. Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten eng zusammen, sodass die Kinder in Grünau gute Bedingungen finden, um so wenig wie möglich von Chancenungleichheit und Bildungsdefiziten betroffen zu sein. Nichtdestotrotz gibt es in Grünau laut Aussage von Joachim Triphaus, Leiter des Caritas Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Grünau, eine immer wachsendere Anzahl von Menschen im Stadtteil, die Hilfe brauchen. Herr Triphaus gab in seinem Vortrag einen kurzen Einblick in die Arbeit des Familienzentrums, aus dem nochmals deutlich wurde, dass es außerordentlich wichtig ist, dass vorhandene Ressourcen und Synergien durch Netzwerkarbeit gebündelt und optimal genutzt werden. Nur gemeinsam können Chancenungleichheit und Bildungsarmut begegnet werden.

Dritte Station des Rundgangs war die „Kita am Kirschberg“ in Grünau, die sich seit 2 Jahren zu einem Familienzentrum entwickelt hat. Brigitte Bachmann, Leiterin der Einrichtung, erläuterte diesen Prozess und machte auch deutlich, dass dieser nicht immer einfach war. Zwischenzeitlich haben sich spezielle, von den Eltern gewünschte Angebote etabliert und die Elternarbeit ist effektiver und kontinuierlicher geworden. Sie betont, dass es sehr wichtig ist, dass Eltern bereits im Kindergarten an Elternarbeit heran geführt werden, da dort der Zugang noch wesentlicher einfacher ist. Auch sie betonte, dass es für Ihre Arbeit sehr wichtig ist, sich mit anderen Einrichtungen auszutauschen und lobt die Strukturen in Grünau.

Zuletzt wurde noch Station im Arbeitsladen Grünau gemacht. Dieser ist zwar keine klassische Bildungseinrichtung, aber tangiert das Thema Bildung in seinen Aufgaben. Der Arbeitsladen ist mit Hilfe des Bundesprogramms www.leipzig.de