„Architekt, Planer, Zeichner“

Eine Ausstellung zum Wirken des Architekten Hans-Dietrich Wellner (1934-2013) wird ab Donnerstag (13. November 2014), 18:30 Uhr, bis 26. März 2015 im Foyer des Stadtarchivs (3. Obergeschoss) gezeigt.
Hans-Dietrich Wellner war viele Jahre im Büro des Chef-architekten und im Stadtplanungsamt tätig. Die Ausstellung dokumentiert nicht nur sein fachliches Wirken bei der Planung und Realisierung des Sachsenplatzes, des Auditorium maximum/Gewandhauses und vor allem des Wohngebietes Grünau, sondern sie zeigt auch den Menschen und exzellenten Freihandzeichner. Die Ausstellung entstand, nachdem das Stadtarchiv in diesem Jahr den Nachlass Wellners übernehmen konnte. Sie kann während der Öffnungszeiten des Lesesaals besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Hans-Dietrich Wellner gehörte zu den Architekten und Stadtplanern, die das Stadtbild von Leipzig in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflussten und prägten.

Nach seinem Studium von 1953 bis 1959 an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar war er zunächst am Institut für landwirtschaftliches Bauwesen, Dorfbau und Landschaftsgestaltung an der Karl-Marx-Universität Leipzig tätig. Im Februar 1968 wechselte er in das Büro des Chefarchitekten beim Rat der Stadt Leipzig. Er plante und arbeitete mit an der Gestaltung des Sachsenplatzes, an mehreren Lückenschließungen im Stadtzentrum, an der Vorbereitung des Auditorium maximum – Gewandhaus, an der Bebauungskonzeption für Schönefeld und war verantwortlicher Architekt für den Stadtbezirk Süd. Sein gesamtes fachliches Wissen und Können floß in die Planung und Realisierung des Wohngebietes Grünau ein. Diesem Wohngebiet blieb er über seine Dienstzeit hinaus verbunden.

Hans-Dietrich Wellner besaß ein außergewöhnliches visuelles Verständnis für Raum, Körper, Maßstäblichkeit und Genauigkeit der Verhältnisse und setzte dieses in ansprechenden Freihandzeichnungen um. Sein geschultes Auge erfasste genau Proportionen und Perspektiven. Seine Zeichnungen lassen Konzeptionen und Entwürfe bildhaft und einprägsam erscheinen. Wellners Wirken ist vor allem mit Grünau verbunden. Über zwei Jahrzehnte hinweg beeinflusste und begleitete er das Werden und Wachsen des neuen Stadtteils, der aus acht Wohnkomplexen besteht und neben Berlin-Marzahn und Halle-Neustadt zu den größten Neubausiedlungen der DDR gehörte. Wellner steht für eine Generation von Architekten und Stadtplanern, die in den 1950er und 60er Jahren ihre Ausbildung an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar erhielt und die Architekturentwicklung der DDR prägte. Ihnen war die Gestaltung einer modernen, für die Bewohner lebenswerten Stadt wichtig.

Die Ausstellung stellt Leben und Werk Wellners vor, zeigt Unterlagen und Pläne aus seiner Berufstätigkeit und Zeichnungen, die in seiner Freizeit entstanden. Alle interessierten Leipzigerinnen und Leipziger sind dazu herzlich eingeladen.

Das Stadtarchiv Leipzig (Torgauer Straße 74), ist mit den Straßenbahn-Linien 3 und 3E in Richtung Taucha bzw. Sommerfeld (Haltestelle Volksgarten) zu erreichen.

Quelle: www.leipzig.de