„Abtauchen zur Kontrolle“

Leipziger Delphine prüfen Unterwasserwelt im „Kulki“ – Artikel der Kleinen LVZ (Stadtleben) Süd vom 25.11.2011:

Sie wagen sich auch bei kühlen Temperaturen ins Wasser: Die Mitglieder der Biogruppe des Tauchsportvereins Leipziger Delphine kontrolliert regelmäßig die Lebenswelt unterhalb der Wasseroberfläche. Am Sonnabend gab es einen erneuten Tauchgang.
Joachim Weiß, der Leiter der Gruppe, schätzte nun die Situation ein. „Erfreulicherweise haben sich die Pflanzenbestände (Makrophyten) in der Vegetationsperiode etwas erholt. Wenn auch nicht alle, so wurden doch einige Bodenlücken durch Neuwuchs geschlossen. Es gibt aber Veränderungen in den angesiedelten Arten, so tritt jetzt verstärkt die Sternarmleuchteralge auf, die mäßig belastetes Gewässer verträgt.“
Zu den Sichtverhältnissen gibt Weiß folgende Auskunft: „Diese haben sich durchschnittlich etwas verbessert, auch wenn noch lange nicht die früheren guten Sichtweiten erreicht wurden. Bei unseren diesjährigen biologischen Untersuchungen im Kulkwitzer See haben wir auch wieder Tierarten wie zum Beispiel den Flohkrebs (Gammarus pulex) gefunden, der bislang noch nicht in unserer Artenliste vertreten war. Aber die im Sedimentbereich lebenden Muschelkrebse, die wir sonst immer fanden, waren nicht zu sehen.“
Weiß‘ Fazit: „Wie in meinen früheren Ausführungen oft betont, ist ein guter Pflanzenbestand entscheidend. Vor Jahren, als die Sichtweiten für die Taucher grandios waren, gab es viele Makrophyten, die den gesamten Boden bedeckten. Vor allem die Armleuchteralgen sind für den Kulkwitzer See und seine klaren Sichtweiten sehr wichtig.“ Das Fütterungsverbot der Wasservögel im Winter werde helfen, dass sich die Pflanzen wieder ausbreiten.
Wie seit es mit dem Fischbestand aus? „Graskarpfen sind reine Pflanzenfresser und kaum im Kulki zu sehen. Marmorkarpfen und Silberkarpfen sind Planktonfresser, im Kulki vorhanden und gern gesehen, da sie zur Wasserklärung beitragen.“ Der Karpfen, der normalerweise auf den Tisch komme, ist in drei Formen (Wildkarpfen, Schuppenkarpfen, Spiegelkarpfen) und großen Exemplaren vorhanden und ein Allesfresser. Diese Tiere würden regelrecht nach Nahrung zwischen den Pflanzenbeständen wühlen. „Durch das Wühlen entstehen große Lücken in den Pflanzenbeständen“, so Weiß.
Bert Endruszeit

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Quelle: Kleine Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 25.11.2011