Bereits vierter Jahrgang in Leipzig immatrikuliert (LVZ vom 08./09.09.2018)
„Wir freuen uns, dass sich die Junior-Ingenieur-Akademie erfolgreich bei uns etabliert hat und wir in diesem Jahr bereits den vierten Jahrgang begrüßen können“, erklärte gestern Kerry-U. Brauer, Direktorin der Berufsakademie Sachsen/Staatliche Studienakademie Leipzig. Die habilitierte Professorin sprach sich zugleich äußerst lobend über die Zusammenarbeit mit dem Max-Klinger-Gymnasium aus. Die Kooperation „ist außerordentlich konstruktiv“, fügte sie hinzu. „Einige Schüler haben konkretes Interesse an einem Dualen Studium in unserem Hause.“ Neben der Begeisterung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) sowie technische Experimente werde also auch die Studienorientierung gefördert, zeigte sich Brauer überzeugt.
In Sachsen gibt es zwei JIA-Vorhaben, beide sind in Leipzig angesiedelt: das mit der Max-Klinger-Schule und der Studienakademie als Wissenschaftspartner sowie den Verbund von Werner-Heisenberg-Gymnasium, Immanuel-Kant-Gymnasium und Neue Nikolaischule mit der Hochschule für Telekommunikation als Wissenschaftspartner. Letztere JIA hat 2012 ihre Arbeit gestartet, seitdem etwa 90 Schüler aufgenommen beziehungsweise 75 verabschiedet.
Das Projekt am Max-Klinger-Gymnasium soll auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Es ist laut Studienakademie auf unbestimmte Zeit ausgelegt. Dazu gebe es auch eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Die JIAs sind auf Initiative der Deutsche-Telekom-Stiftung 2005 ins Leben gerufen worden. Sie förderte das Projekt mit der Max-Klinger-Schule – es ist als Wahlpflichtfach ausgelegt – zu Beginn mit 10 000 Euro. Dafür, so die Studienakademie, wurden beispielsweise Tablet-PCs, Elektronik-Bausätze und Roboter-Bausätze angeschafft.
Ziel der Junior-Ingenieur-Akademie sei es, dass die jungen Leute auf altersgerechte Art und Weise das Studienumfeld an der Studienakademie kennenlernen. Sie erfahren, was Messen, Steuern und Regeln mit Informatik zu tun haben und welche Bereiche das Fachgebiet der Informatik darüber hinaus umfasst. Die JIA kann im Unterricht auf die Ausstattung der Studienakademie zurückgreifen, die im Vergleich zur Schule erheblich umfangreichere Möglichkeiten des Unterrichtens bietet. So lernen die Jugendlichen vor allem durch eigene Experimente und Beobachtungen. Mit im Boot sitzen auch Unternehmen der Region – bisher sind es sechs Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen. Firmenvertreter übernehmen auch die eine oder andere Unterrichtsstunde.
Ulrich Langer
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 08./09.09.2018