Plattform für Engagierte

Neue Initiative präsentiert sich auf Bürgerforum in der „Völkerfreundschaft“
Artikel der Kleinen Leipziger Volkszeitung Süd (Stadtleben) vom 04.07.2008:

Grünau ist bunt und das soll es auch bleiben, forderten zahlreiche Bewohner des Stadtteils während des jüngsten Bürgerforums im Offenen Freizeittreff ?Völkerfreundschaft? in der Stuttgarter Allee. Hintergrund des von Bürgern und Vereinen organisierten Treffens ?Grünau Spezial? waren verschiedene rechtsextreme Schmierereien, die in den letzten Monaten immer wieder an Häusern und Mauern auftauchten. Angst habe zudem die Demo im April gemacht, als eine Gruppe schwarz gekleideter Menschen durch Straßen des Stadtteils zog, berichteten Anwohner. Dass die rechtsextremen Tendenzen nicht herbeigeredet werden, belegt auch eine aktuelle Studie, die kürzlich von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlicht wurde. ?Umso mehr wollen wir uns für ein friedliches und menschenfreundliches Miteinander in Grünau einsetzen?, betonte Stadtteilmoderatorin Antje Kretzschmar vom Quartiersmanagement des Stadtteils, daher habe man Kräfte gebündelt, Akteure miteinander vernetzt und sich nun erneut der Öffentlichkeit gestellt.
Erstmals präsentierte sich auf dem Forum auch die kürzlich gegründete Bürgerinitiative Buntes Grünau, die neben bekannten Vereinen und engagierten Leipzigern den Besuchern des Forums Rede und Antwort stand. Die Initiative möchte Plattform für die verschiedensten Akteure sein, daher gehören Grünauer ebenso wie Vertreter aus Vereinen, Verbänden oder demokratischen Parteien zu ihren Mitgliedern. ?Wir wollen über Hintergründe und Auswirkungen rechter Aktivitäten aufklären und Aktionen organisieren, die das gegenseitige Verständnis und das Zusammenleben im Stadtteil fördern?, unterstrichen Sigrid Juhran und Klaus Winter. ?Manche ausländische Studenten fühlen sich hier isoliert?, nannte Jürgen Kasek ein Beispiel für Handlungsbedarf. Denn die Vergangenheit habe gezeigt, dass sich besonders durch den kulturellen und intellektuellen Austausch von Völkern die Menschheit weiter entwickelt hat. Wer immer nur an einer Stelle trete, stagniert, betonte das Gründungsmitglied. Für den Gedankenaustausch und die Begegnungen zwischen Aussiedlern, Deutschrussen und interessierten Leipzigern macht sich bereits seit vielen Jahren der Grünauer Klub ?Gshelka? stark. ?Wir suchen auch das Gespräch mit Schulklassen?, zählte Herbert Schmidt vom Vorstand des Deutsch-Russischen Zentrums Aktivitäten des Vereins auf. Auch das sei ein Beispiel Zivilcourage ? zu zeigen, damit Grünau bleibt, wie es ist: Bunt.
Ingrid Hildebrandt

Neue Farbe für Grünau. Bürgerinitiative präsentiert sich erstmals
Artikel der Kleinen Leipziger Volkszeitung Süd (Stadtleben) vom 04.07.2008:

?Buntes Grünau? nennt sich die neue Bürgerinitiative (BI), die sich erstmals öffentlich auf dem jüngsten Forum Spezial in der ?Völkerfreundschaft? präsentierte. Ihre Mitglieder setzen sich aus engagierten Grünauern, Vertretern von Vereinen, Verbänden und Parteien zusammen. ?Wir möchten über Hintergründe und Auswirkungen rechter Aktivitäten in unserem Stadtteil informieren, ermutigen, aufklären und anregen, sich couragiert für ein friedliches und menschenfreundliches Miteinander in dem Leipziger Stadtteil stark zu machen?, sagte Sigrid Juhran, eine Sprecherin des Gremiums. ?Dazu brauchen wir auch sie?, appellierten die Vertreter der Initiative an die Grünauer Bürger, sich gemeinsam für Aktionen einzusetzen, die das gegenseitige Verständnis und Zusammenleben im Stadtteil fördern. Während einer offenen Gesprächsrunde im Anschluss an das Forum kam es zwischen Grünauern, Mitgliedern des Gremiums, dem Quartiersmanagement Grünau sowie dem Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung zu einem regen Gedankenaustausch.
Darüber hinaus informierte die Initiative über geplante Diskussionsrunden, Ausstellungen und dem Bunte-Platte-Cup 2008 ? einem antirassistischem Fußballturnier mit abendlichem Open Air, das Anfang August im Schönauer Park stattfinden wird. Zudem plant die Initiative im Komm-Haus ? jeden ersten und dritten Dienstag in der Selliner Straße 17.
Ingrid Hildebrandt

Quelle: Kleine Leipziger Volkszeitung Süd (Stadtleben) vom 04.07.2008