„Voller Charme und Witz“

Tolle Theatrium-Version von „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ – Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 01.12.2009:

Manchmal ist es so einfach. Gut kämpft gegen Böse und Gut gewinnt. Auch in „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das Stück nach einer Vorlage von Bozena Nemcova, seit Jahrzehnten heiß geliebt in der tschechischen Filmversion, feierte am Sonntag im Theatrium Premiere. Sowohl die kleinen als auch die großen Zuschauer waren begeistert.
Ein drahtiger Prinz, ein bezauberndes Aschenbrödel, ein warmherziger Knecht, eine garstige Stiefmutter und eine herrlich dumme Stiefschwester. Die Darsteller spielen mit Herzblut. Aschenbrödel erscheint auf den ersten Blick ehrfürchtig gegenüber ihrer Stieffamilie, lässt sich jedoch nicht immer auf ihren zarten Füßen herumtrampeln. Und genau das ist es, was die 19-jährige Lisa Klabunde an ihrer Rolle schätzt: „Ich kann ganz unterschiedliche Facetten zeigen – und das ist es ja, was den Prinzen so fasziniert.“
Aschenbrödel zückt gekonnt die Armbrust und schreitet elfenhaft im Ballkleid durch den Palast. Natürlich sortiert es auch Linsen und bekommt Unterstützung „von oben“. Nur dass die Täubchen in diesem Fall aus Papier auf einen Besen geschnallt sind, der vom Knecht Kasper (Georg Herberger) über die Bühne geschwungen wird, authentisches Gurren inklusive. Besonders im Gespräch zwischen Aschenbrödel und den Vögeln entsteht so eine eigenwillige Komik.
Das quirlige Mädchen verdreht dem Prinzen (Falko Köpp) den Kopf, vergisst dabei aber nicht, ihren Schuh zu verlieren. Überhaupt bleibt der Charakter des Films bei allen witzigen Episoden erhalten – unterstrichen durch die Originalmusik. Sogar die herrische Stiefmutter (Viola Kowski) zeigt sich von ihrer komischen Seite, als sie sich sorgt, ob ihre Tochter (Steffi Dautert) dem Prinzen gefalle. Trocken stellt sie fest: „Nein, so hässlich bist du nicht.“ Nur offenbar nicht schön genug, um den holden Mann zu beeindrucken. Sonst würde das mit dem gut und böse auch nicht mehr so richtig funktionieren.
Anica Ebeling

Quelle (Text + Foto): Leipziger Volkszeitung vom 01.12.2009

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