Voller Einsatz für den Pausenhof

Sponsorenlauf ist der Höhepunkt einer sportlichen Projektwoche – Artikel der Kleinen Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 30.04.2010:

Eine Tröte bläst das Startsignal. Flott rennen die Mädchen und Jungen der Grundschule los. Auf dem Sportplatz ist ein Sponsorenlauf angesagt. Der ist Höhepunkt einer Projektwoche der 85. Schule, die unter dem Motto „Sport und Bewegung“ stand.
„Im Vordergrund steht der Sport und dass sich die Kinder bewegen, denn wir sind eine bewegte Grundschule“, erklärt Elke Bitterlich, eine der Organisatorinnen. Doch was heißt „bewegte Grundschule“? Bitterlich, die selbst Sport unterrichtet, führt aus: „Wir rücken den Sport in den Vordergrund. Wir bewegen uns viel im Unterricht. Wir haben alle zehn bis 20 Minuten eine kurze Bewegungspause. Unterrichtsthemen werden durch spielerische Bewegung nahegebracht. Unsere Kinder machen mehr Sport als in einer normalen Schule.“ Auch am Leipziger Projekt „Optistart“ nimmt die Schule teil.
Vor etwa vier Wochen haben die Kinder von ihren Lehrerinnen einen Sponsorenvertrag bekommen. Mit diesem sind sie losgezogen und haben sich in ihrem Umfeld umgesehen und Sponsoren für den Lauf gesucht. Bei vielen sind dies die Eltern und Großeltern. Schließlich haben die Kleinen mit den Großen einen Betrag ausgehandelt, den sie pro absolvierte Stadionrunde von 450 Metern oder für die gesamte Strecke bekommen.
15 Uhr starten die Dritt- und Viertklässler. Die Eltern und vor allem die Lehrerinnen sind voller Eifer dabei und feuern die jungen Läufer an. Zur gleichen Zeit findet auf dem Schulhof ein Spiel- und Spaßfest statt. Aufgeregt hasten die Schüler vom Bierdeckellauf zum Löffelangler und zu den anderen Stationen. Hier ist das Engagement der Eltern unentbehrlich. Auch René Rosner, der Vorsitzende des Elternrates, und seine neunjährige Tochter Nadja sind mit Begeisterung bei der Sache. Die kleine Leichtathletin gibt alles beim Sponsorenlauf. Sie schafft 15 Runden.
„Es geht nicht darum, die meisten Runden zu laufen, sondern durchzuhalten“, sagt Lehrerin Birgit Zetzsche-Hüttel. Ihre 2. Klasse geht 16 Uhr mit den Erstklässlern an den Start. Nun können auch sie zeigen, was in ihnen steckt. So auch die kleine Marika. Die Achtjährige hatte schon die ganze Woche viel Spaß und freut sich sehr auf den Lauf. „Die vergangenen Tage waren optimal für sie, weil sie sich einfach gerne bewegt“, erzählt ihre Mutter.
Im Rahmen des Projektes hatten die Mädchen und Jungen viele Möglichkeiten, aktiv zu sein. Sie konnten an einem Judokurs teilnehmen, eine Schnupperstunde im Rasenhockey besuchen, das Stadion besichtigen. „Das Thema Sport und Bewegung wurde auch in den Unterricht eingeflochten, etwa in die Mathematik: u201AWie weit springt die ganze Klasse, wenn jeder so und so weit gesprungen ist?'“
Die Schüler laufen 45 Minuten. Das geht nicht ohne die entsprechende Vorbereitung. „Wir haben unsere Kinder ein bisschen trainiert. Und ich denke, dass viele ihre Eltern heute sehr überraschen werden“, ist sich Elke Bitterlich sicher.
Im Endspurt geben die Schüler noch einmal alles. Nach dem erfolgreichen Sponsorenlauf erhält jeder eine Urkunde. Letztendlich haben sie die stolze Summe von 3000 Euro erlaufen. Damit möchte die Schule ihren jungen Athleten eine Freude machen und ein neues Spielgerät für den Pausenhof erwerben. Gesine Müller

Quelle (Text + Foto): Kleine Leipziger Volkszeitung (Stadtleben) Süd vom 30.04.2010