„Seelsorger schicken Flughafen-Gäste in die Wüste“

Wer sich abseits der Reise-Hektik ein wenig besinnen und zur Ruhe kommen möchte, dem sei ein Besuch in der neuen Ausstellung des Flughafens Leipzig/Halle empfohlen. Denn hier stellt Matthias Möbius großformatige Fotos mit eindrucksvollen Motiven aus der jordanischen Wüste aus. Wüstenlandschaften des Wadi Rum, Monumente der Nabatäer oder die zum Welt-kulturerbe ernannte Felsenlandschaft von Petra sind zu sehen.

Der evangelische Pfarrer aus Leipzig-Grünau verlieh den Motiven seinen ganz eigenen Blickwinkel und Charakter. Sei es mit einer hinter einem Felsen hervorlugenden jungen Frau oder mit einer Aufnahme auf die Reste eines Grillplatzes in der Wüste. Die Füße der Feuerschale liegen vergessen im Sand, es sind kleine Kamelfiguren. „Ich hätte eine als Souvenir mitnehmen sollen, habe aber erst zu Hause auf den Fotos gesehen, dass es die Feuerschalenfüße waren“, erzählte der 55-Jährige lachend. Er war zuletzt bei einer ökumenischen Studienreise in der Wüstenregion. Jordanien sei übrigens völlig gefahrlos zu bereisen und warte dringend auf die zu unrecht verängstigt ausbleibenden Touristen. Mit seiner Tour wollte er den Spuren Moses folgen, als dieser im 13. Jahrhundert v. Chr. mit seinen Begleitern aus Ägypten flüchtete.

„Angesichts dieser Bilder bekommt man wirklich Lust, sich das Ganze mal live anzuschauen“, zeigte sich auch Airport-Geschäftsführer Dierk Näther beeindruckt. Er dankte den Seelsorgern der ökumenischen Flughafenkapelle dafür, mit der neuerlichen Ausstellung das Angebot für Flughafen-Gäste wieder zu bereichern. Pfarrerin Ines Schmidt hatte zuvor als Anerkennung für die Unterstützung des Flughafens Näther eine Wüstenrose überreicht. Das in einer Schachtel verpackte trockene Gewächs soll seine volle Pracht entfalten, sobald es in Wasser gestellt wird.

Zur Ausstellungseröffnung sorgten Sonnwill Zscheckel (Alt-Saxofon) und Organist Steffen Braune am Digital-Piano mit gefühlvoll dargebotener Klezmer-Musik für die passende musikalische Umrahmung.

Olaf Barth

Die Ausstellung ist täglich rund um die Uhr bis zum 2. August in der Mall des Zentralterminals zu sehen. Der Eintritt ist frei.