„Lützner Straße ab heute wieder frei“

Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit fließt der Verkehr zwischen Innenstadt und Grünau wieder durchgehend

Ein wichtiges Kapitel Leipziger Straßenerneuerung findet heute ein Ende. Nach dreieinhalb Jahren Bautätigkeit wird die Lützner Straße wieder komplett für den Verkehr freigegeben werden. Vor allem für Autofahrer aus und in Richtung Grünau dürfte dies eine deutliche Entspannung bedeuten. Für die Anwohner in Neulindenau zeigt sich mit dem Verschwinden von Baugerät und Absperrung der aufgewertete Straßenraum rings um die Magistrale.
Mehr als 44 Millionen Euro wurden auf den zwei Kilometern zwischen Odermannstraße und Saarländer Straße verbaut. „Letztlich waren auf fünf Quadratmetern noch Mosaikpflastersteine zu verlegen“, sagte Christoph Bock, zuständiger Abteilungsleiter im Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) gestern. Nun werde zwar noch auf der Einfriedung zum Lindenauer Bushof weitergearbeitet. „Aber das dürfte die Verkehrsteilnehmer nicht weiter belasten“, so Bock.
Das Großprojekt von Kommune, Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) und Kommunalen Wasserwerken (KWL) hielt Anwohner, Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs spätestens seit Mai 2011 in Atem. Zu diesem Zeitpunkt begannen die Arbeiten zwischen Odermann- und Henriettenstraße, dem ersten von drei Bauabschnitten. Der Asphalt wurde aufgerissen, Gleise der Bahnlinie abgetragen und verlegt, die Haltestelle neu eingerichtet, Abwasserrohre saniert und der komplette Verkehrsraum aufgewertet. Bis November 2012 dauerte die Vollsperrung an dieser Stelle, die vor allem Autofahrer auf dem Weg von und in Richtung Merseburger Straße sowie Autobahn tangierte.
Parallel zum ersten Abschnitt wurde weiter westlich zwischen Saarländer und Plautstraße die bestehende Überführung über den Karl-Heine-Kanal saniert, musste zwischenzeitlich eine Behelfsbrücke entstehen, um den Straßenbahnverkehr in Richtung Leipzig-Grünau gewährleisten zu können. Bis September 2012 waren diese Arbeiten abgeschlossen. Es folgte eine Baustellenpause bis Mitte 2013, ehe auch auf dem dritten Abschnitt zwischen Henrietten- und Plautstraße die Bagger anrückten, um die Sanierung von Straßenbelag, Schienen, Haltestellen, Wasserrohren, Geh- und Radwegen in Gang zu bringen.
Nach dem Ende der Arbeiten zeige sich nun die Qualität der Stadtgestaltung auf dieser wichtigen Verbindung nach Grünau, sagte Bock. Zahlreiche Schwierigkeiten habe es zu meistern gegeben. So mussten die Arbeiten der drei beteiligten Bauherren koordiniert und Anwohner informiert werden. Auch nicht jede unterirdische, zum Teil mehr als 100 Jahre alte Leitung sei genau an prognostizierter Stelle vorgefunden worden. Trotzdem konnte die beim Start im Mai 2011 eingeplante Komplettbauzeit eingehalten werden.
Die Erfahrungen beim Ausbau der Westmagistrale sollen künftig auf die Straßenbaustellen in Leipzig wirken. „Der Prozess ist wichtig“, meinte Bock. Bei der Zusammenarbeit von KWL, LVB und Kommune auf der Karl-Liebknecht-Straße konnten die Erfahrungen schon angewandt werden. „Auf der Baustelle in der Könneritzstraße wird das im kommenden Jahr noch verfeinert.“

Matthias Puppe

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 25.11.2014