„Von Generation Y bis Big Data“

Wissenschaftliches Kolloquium an der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie – PM v. 17.04.2015:

Nahezu 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft nahmen am wissenschaftlichen Kolloquium zum Thema „Unternehmen der Zukunft – Menschen und Informationen“ am 17. April 2015 an der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Leipzig, teil.

„In einem Unternehmen sollten die Generationen idealerweise gemischt sein und zusammenwachsen, egal ob Generation X, Y oder Z.“, so fasst Frau Prof. Dr. habil. Kerry-U. Brauer, Direktorin der Staatlichen Studienakademie Leipzig, die Diskussion um die Generation Y zusammen. Vorausgegangen waren ihr kurzes Impulsreferat mit der wirtschaftshistorischen Einordnung der sich aktuell vollziehenden wissenschaftlich- technischen und demographischen Veränderungen. Industrie 4.0 mit beschleunigter Informationsgewinnung und -verarbeitung bis hin zur Tendenz einer individualisierten Massenproduktion.

Im ersten großen Themenblock stellte Frau Dr. Nicole Schatte, Dozentin an der Staatlichen Studienakademie Leipzig und Expertin im Bereich Personalwirtschaft, die Generationenentwicklung im Zeitverlauf vor, beginnend mit der stillen Generation über die Babyboomer bis zur Generation Y und nun mehr schon Z. Generation Y ordnet sich dabei etwa mit den Geburtsjahren 1980 bis 2000 als sogenannte Internetgeneration mit grenzenlosen Wahlmöglichkeiten ein, welche gern auch im Arbeitsleben mitgestalten möchte. Besonders für den Personalbereich gäbe es Anforderungen wie flexible Arbeitszeitmodelle oder umfassende Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Vermeidung vom „Kampf der Generationen“

Der Leiter Personal der Porsche GmbH Leipzig, Herr Stefan Althoff, nahm in seinem anschließenden Vortrag die damit verbundenen unternehmerischen Herausforderungen aus praktischer Sicht in den Fokus. Um die besten Köpfe gewinnen zu können, müssen sich mittlerweile eher Unternehmen bei den Fachkräften bewerben als andersherum. Inhalte und Gestaltungsmöglichkeiten, differenziert in Abhängigkeit von der konkreten Aufgabenstellung seien ebenso wichtig, wie Gesundheits-und Freizeitangebote durch das Unternehmen. Die rege Diskussion im Anschluss an die Vorträge verdeutlichte die Brisanz der Themenstellung für die Unternehmen. Fazit: Auch innerhalb der Generationen vollziehen sich im Verlaufe des Berufslebens Veränderungen. Deren Potenziale zu heben, ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung.

Im zweiten großen Themenblock standen Information in Form von Big Data im Fokus. Prof. Dr. Ingolf Brunner, Studiengangleiter Informatik an der Staatlichen Studienakademie Leipzig, definierte Big Data als Überbegriff für die Erfassung, Verarbeitung, Speicherung und Auswertung komplexer Datenmengen, für deren Filterung und schlussendlich Nutzung hoch entwickelte IT – Technologien notwendig sind. Herr Dr. Thomas Wieser und Herr Thomas Schnicke, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, zeigten auf, wie Unternehmen riesige Datenmengen managen und sichern können.

Zum abschließenden Thema „Stadt der Zukunft“ konnte Herr Torsten Bonew, Finanzbürgermeister der Stadt Leipzig, gewonnen werden. Ganz im Zeichen von „1000 Jahre Leipzig“ veranschaulichte Herr Bonew auf unterhaltsame Weise die Entwicklung der Stadt Leipzig. Bevölkerungswachstum und Verjüngung der Stadt sind ganz wesentliche Indikatoren für die hohe Attraktivität von Leipzig, erfordern aber auch die dafür notwendige Infrastruktur in Form von Kindertagesplätzen, Schulen, Freizeitangeboten in kürzester Zeit zu schaffen und das bei parallel laufenden hohen finanziellen Anforderungen für Sozialleistungen und notwendigen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur.

Unternehmen stehen aktuell vor den Herausforderungen einer differenzierten Mitarbeiterstruktur in einem sich schnell entwickelnden Informationszeitalter. Das Kolloquium lieferte eine Vielzahl von Informationen und Denkanstößen, die bei den Teilnehmern auf eine überaus positive Resonanz stießen. Die in loser Folge stattfindenden Kolloquien der Staatlichen Studienakademie Leipzig bieten eine hervorragende Möglichkeit zum Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Quelle: Pressemitteilung der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie vom 17.04.2015