„Aufbruch in die nächste Dimension“

Im Cineplex-Kino in Grünau werden ausgewählte Filme jetzt in „4-D-Qualität“ angeboten – LVZ vom 06.04.2017

Wilde Verfolgungsjagden, eine Bombe, die Gotham City dem Erdboden gleichmachen soll und überall Lava, Explosionen und Chaos – es ist das große Finale des Kinostreifens „The Lego Batman Movie“.
Doch die Action spielt sich nicht nur auf der Leinwand ab. Der Kinosessel ruckelt, vibriert und kippelt synchron zum Bild des Films. Drei Dimensionen waren gestern – im Grünauer Cineplex-Kino werden ausgewählte Filme jetzt in „4-D-Qualität“ angeboten.
Das heißt, Beschleunigung, Geschwindigkeit und Richtungswechsel im Film übertragen sich auf die Kinosessel, sorgen dafür, dass der Kinobesucher noch näher am Geschehen auf der Leinwand ist.
„Es ist wirklich eine wunderbare Technik und wir freuen uns, dass wir die einzigen sind, die sowas weit und breit machen“, sagt Theaterleiter Georg Wehrstedt. Das Grünauer Cineplex-Kino ist das erste Kino im Osten der Republik mit der neuen Technik, die unter dem Namen D-Box-Motion firmiert. Wehrstedt bietet 28 solcher D-Box-Motion-Kinosessel an, verteilt auf drei Säle. Insgesamt 100.000 Euro hat die Anschaffung gekostet, also etwa dreieinhalbtausend Euro für einen Sessel. Die Investition lohne sich, meint der Theaterleiter: „Die Auslastung ist sehr gut.“
Die D-Box-Motion-Technik stammt von einem kanadischen Unternehmen, das sich eigentlich mit Raumfahrttechnik beschäftigt. Und bisweilen fühlt man sich in den Sesseln auch wie ein Astronaut, der in Richtung Weltall abhebt. Die 28 Kinosessel sind jeweils mit dem Projektor des Saals gekoppelt, sodass die Bewegungen exakt synchron laufen. Für jeden Film fertigt ein Bewegungsdesigner im Vorhinein einen Plan an, wann sich der Sessel wie und mit welcher Intensität zu bewegen hat.
Die Stärke der Sesselbewegungen kann der Kinobesucher innerhalb von drei Stufen selbst bestimmen. Besonders bewegungsreiche, dynamische Filme eignen sich für die „4-D-Technik“: „Es bleibt schon den großen Abenteuer- und Kinderfilmen vorbehalten“, grenzt Theaterleiter Wehrstedt ein. Es habe eine ganze Weile gedauert, bis die Technik soweit ausgereift gewesen sei, dass man sie in kommerziellen Kinos verbauen konnte.
Aber nun habe man sich ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, resümiert er. Um auf einem der roten Sessel Platz nehmen zu dürfen, müssen Kinobesucher im Cineplex 6 Euro Aufpreis zahlen. Erst dann wird der entsprechende Sessel freigeschaltet. Aber, so verspricht Wehrstedt: „Jeder, der bisher drin saß, war begeistert.“


Weitere Infos:
www.cineplex.de/Leipzig


David Knapp

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 06.04.2017