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Trotz Corona-Pandemie: Wohnen ist sicher

Leipziger Genossenschaften unterstützen Mieter und Wirtschaft (PM vom 25.03.2020)

Die Leipziger Wohnungsgenossenschaften betonen, dass kein Mieter oder Mitglied wegen der Corona-Pandemie seine Wohnung verlieren wird. Wir unterstützen unsere Mitglieder und Mieter auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen, wie wir es schon immer getan haben, unterstreichen die Genossenschaften in einer gemeinsamen Erklärung. Wichtig ist: Wenn sich bei Mietern und Mitgliedern Schwierigkeiten abzeichnen, sollten die Betroffenen sich sofort telefonisch oder per E-Mail an ihre Genossenschaft wenden, um individuelle Lösungen finden zu können.

Durch das neue Gesetz zur Abmilderung der Pandemiefolgen hat der Gesetzgeber ein Moratorium für Mietschuldner mit noch nicht absehbaren Folgen aufgelegt. Aber auch hier wird nur ein Aufschub von drei Monaten bei der Mietzahlung gesetzlich verordnet – deshalb ist der schnelle Dialog mit der Genossenschaft im Problemfall wichtig.

In der jetzigen Situation muss neben der Vermeidung von Ansteckungen vor allem die Wirtschaft in Gang gehalten werden. Aktionistische Maßnahmen – auch im Rahmen der Gesetzgebung – sind fehl am Platz. Die Genossenschaften stehen deshalb zu ihren vertraglichen Verpflichtungen mit zahlreichen Handwerkern und Lieferanten. Die Leipziger Wohnungsgenossenschaften bilden einen wichtigen Stabilitätsfaktor der Stadt. Von ihren Investitionen und Ausgaben hängen eine große Zahl von Betrieben, Arbeitsplätzen und Familien ab. Sie werden auch in den kommenden Wochen und Monaten als verantwortungsvolle Auftraggeber handeln.

An die Politik in Stadt, Land und Bund ergeht die Bitte, neben dem gesundheitlichen Schutz alles zu tun, um die Wirtschaftskreisläufe am Leben zu erhalten. Hier steht vor allem die Sicherung der Zahlungsfähigkeit von Privatpersonen und Unternehmen im Fokus. Kausalketten zur Erhaltung der wirtschaftlichen Stabilität dürfen nicht durchbrochen werden. Gelingt dies nicht, droht neben der gesundheitlichen auch eine gesellschaftliche Krise größeren Ausmaßes.

Tatsächlich belaufen sich die möglichen Mietausfälle durch die neuen Regelungen des Folgenmilderungsgesetzes für die Corona-Pandemie für den gesamten Mietwohnungsmarkt im Freistaat, darunter die Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen, auf 85 Mio. Euro monatlich – also einer halben Milliarde Euro innerhalb von sechs Monaten. Wir brauchen ganz dringend den „Sicher-Wohnen-Fonds“.

Der Wegfall dieser Einnahmen gefährdet gerade kleinere Wohnungsunternehmen existenziell. Er verursacht nach ersten Schätzungen zudem den Verlust von 70.000 – 80.000 Arbeitsplätzen bei Folgeauftragnehmern und wirkt faktisch wie eine wirtschaftliche Schockwelle, die am Ende in den sächsischen Familien ankommt.

Quelle: Pressemitteilung W&R IMMOCOM vom 25.03.2020