50 todkranke Bäume im Schönauer Park werden gefällt

Für sie gibt es keine Hoffnung mehr: 50 Bäume im Schönauer Park in Leipzig müssen gefällt werden. Sie sind von der Rußrindenkrankheit befallen, erklärte die Stadt. Die Bäume sind nicht die einzigen, denen wegen der Krankheit die Säge droht. (LVZ vom 11.07.2019)

Das typische Erscheinungsbild der Rußrindenkrankheit: Unter der abblätternden Rinde sitzen die schwarzen Sporen.
Foto: Jörg ter Vehn

Die Rußrinden-Krankheit bei Bäumen fordert in Leipzig jetzt weitere Opfer. Wie das Rathaus am Mittwoch mitteilte, müssten im Schönauer Park entlang der Wege 50 Bäume werden gefällt. Die Arbeiten würden im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Gewässer bis zum 31. Juli umgesetzt.

Wie berichtet, wird die Rußrindenkrankheit durch einen Pilz verursacht. Vor allem bei von Dürre geschwächten und vorgeschädigten Bäume wie aktuell bei Ahornen hat der Pilz leichtes Spiel. Die Krankheit ist selbst für Laien leicht zu erkennen: „Unter der abblätternden Rinde sitzen schwarz stäubende Sporen“, erklärt das Amt für Stadtgrün und Gewässer.

Der Befall führe zu einer schnell voranschreitenden Weißfäule, die sich auch auf die Bruch- und Standfestigkeit der Bäume auswirkt. Ergebnis: Die Bäume stehen nicht mehr sicher, können schon bei leichtem Sturm umfallen. Der Befall sei vor allem nahe der Pergola im Park festgestellt worden, so das Rathaus am Mittwoch. „Viele Bäume sind bereits vollständig abgestorben“, hieß es.

Weil das Einatmen der Sporen allergische Reaktionen verursachen kann, hatte die Stadt im Frühjahr einige befallene Bäume entlang zweier Schulen entfernen lassen. Auch für die Arbeiten in Grünau würden Vorkehrungen getroffen und das anfallende Holz gesondert entsorgt, versicherte das Rathaus. Vor dem Fällen werde zudem geprüft, dass sich keine Nester oder besiedelte Höhlen in den Bäumen befinden. Dann müssten mit dem Amt für Umweltschutz zuvor geeignete Schutzmaßnahmen für die Tiere ergriffen werden.

Der Befall tritt großflächig in der Region auf. Erst Anfang Juni hatte Forstdirektor Andreas Padberg auf starke Schäden unter anderem im Zwenkauer Eichholz hingewiesen. Dort sei eigentlich jeder Ahorn befallen.

In Leipzig hatte die Stadt angekündigt, bei den regelmäßigen Baumschauen vor allem entlang der Wege auf kranke Bäume zu achten und diese gegebenenfalls entfernen zu lassen Im Frühjahr waren deshalb auch entlang der B2-Süd bereits etliche nicht mehr standsichere, kranke oder bereits abgestorbene Bäume wegen der Krankheit gefällt worden.

Ein Mittel gegen den Pilzbefall gibt es nicht. Weil sich die Sporen durch den Wind frei verteilen, gibt es auch keinen Schutz davor. Allerdings sind nach Auskunft der Förster bislang überwiegend nur Ahorne und Pappeln von der Krankheit befallen worden.

Jörg ter Vehn

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 11.07.2019