Geschenkepaket für die 91. Grundschule in Grünau

Von Qwirkle bis Tabu: Nachdem bei einem Brand Spielzeuge verrußt wurden, haben die Grünauer Kinder jetzt mehr Spielematerial. Spiele-Botschafter Hermann Winkler kam mit großem Gepäck. (LVZ vom 09.01.2019)

Hermann Winkler (hinten rechts) übergibt der 91. Grundschule in Grünau das Spielepaket. Zusammen mit den Klassensprechern der vierten Klassen freuen sich Hortleiterin Annkatrin Rohde (vorne links) und Schulleiterin Monika Ulrich (Mitte). Quelle: André Kempner

Eine Brandstiftung und ihre verheerenden Folgen: Nachdem in der Nacht zum 12. August vorigen Jahres auf dem Hof der 91. Grundschule in Grünau ein Moped abgefackelt worden war, ging im Hort wochenlang nichts mehr. Das Gebäude und die Einrichtung waren schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Für die Kinder besonders schlimm: Rund 90 Prozent der Brettspiele mussten entsorgen werden, weil sie stark verrußt waren. Am Dienstag hellten sich die Mienen endgültig wieder auf.

Am Vormittag bekamen die Mädchen und Jungen im Hort Besuch. Zusammen mit Ulrich Brobeil, dem Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DSVI), war der hiesige CDU-Europaabgeordnete Hermann Winkler erschienen. Der Politiker brachte ein riesiges Paket mit Brett- und Gesellschaftsspielen für die jungen Grünauer mit – und wurde bei der Gelegenheit von DSVI-Mann Brobeil gleich noch zum Botschafter des Spielens ernannt. Die Klassensprecher der vierten Klassen waren die ersten Schüler, die einen Blick auf die Neuzugänge werfen konnten. Sie bekamen große Augen, als sie durch Tabu, Qwirkle & Co. stöberten. Die Jungen interessierten sich vor allem für die fußballbasierten Spiele.

Eigentlicher Empfänger der milden Gabe war – aus rechtlichen Gründen – der Schulförderverein Uranus 2.0. Das tat der allgemeinen Freude aber keinen Abbruch. Brobeil zum Beispiel erzählte von seinem größten Spielzeugtraum in den Siebzigerjahren, dem Evel Knievel. Abgeordneter Winkler berichtete von den jüngsten Weihnachtstagen, an denen er mit seinen bereits erwachsenen Kindern eine Partie „Scrabble“ gespielt hatte. Schulleiterin Monika Ulrich und Hortleiterin Annkatrin Rohde bedankten sich derweil für die großzügige Spende. Die Präsente dürften sowohl in den Hauspausen als auch in den Hort-Stunden großen Anklang finden. „Spielen ist so wichtig“, sagte Monika Ulrich.

DSVI-Geschäftsführer Brobeil als Spieleprofi bekräftigte die Aussage der Schulleiterin. Und erläuterte, was es mit der Initiative „Botschafter des Spielens“ auf sich hat. „Damit wollen wir das haptische Spielen in Zeiten der Digitalisierung am Leben erhalten. Mit Spielwaren lernen wir auch fürs Leben.“ Um den Botschafter-Status kann sich jeder bei der DVSI bewerben. Auf den Politiker Winkler ging der Verband selbst zu. Er ist nun einer von rund 100 Botschaftern. Unter seinen Kollegen sind unter anderem SPD-Chefin Andrea Nahles und Bayern-Profi Serge Gnabry.

Katharina Stork

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 09.01.2019