LVZ-Adventsaktion: Leser bieten Wohnung, Tapeten und Gardinen

25.000-Euro-Spende für Caritas-Wohnungsnotfallhilfe / Renovierung läuft an

Die Renovierung kann beginnen: Karsten Tauhardt (rechts) notiert Schäden, Sven Moritz misst den Raum aus. Die Mitarbeiter des Suchtzentrums unterbreiten der Caritas ein Angebot für die Arbeiten. Foto: André Kempner

„Wir sind völlig überrascht, wie viele Menschen sich in so kurzer Zeit bei uns gemeldet haben“, freut sich Martin Ciupka, der für den Caritasverband Leipzig Menschen in Wohnungsnot betreut. 25 738 Euro spendeten LVZ-Leser bereits im Rahmen der Aktion „Ein Licht im Advent“. Zahlreiche Menschen sind sehr bewegt vom Schicksal derer, die von Wohnungslosigkeit bedroht waren: Täglich bekommt die Caritas Angebote für Betten, Tapeten und Polstermöbel.

Eine 77-Jährige kann sich gut in die Situation von Edith Perleberg hineinversetzen, die keine Chance mehr auf eine neue Wohnung hatte. „Ich habe auch so gelebt wie Frau Perleberg“, bekennt die Leserin aus Grünau. Jahrelang hat sie ihre beiden Kinder allein versorgt, nachdem sie sich hatte scheiden lassen. „Wir bekamen auch Sachspenden, ich habe mich immer gefreut und sie angenommen“, sagt sie heute. Nun möchte die LVZ-Leserin Edith Perleberg mit dünnen, zartlilafarbenen Gardinen helfen. Ein anderer Spender bot Perleberg eine Küche an, derzeit spült sie dreckiges Geschirr im Badezimmer. Die Unterstützte ist überwältigt vom Einsatz und der Zuwendung so vieler Fremder für sie.

Der Caritasverband vermietet an die 71-Jährige eine von der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft angemietete Wohnung. „Die LWB kommt uns sehr entgegen, indem sie uns etwas zur Verfügung stellt“, sagt Ciupka. Dank der Spenden kann die dringend notwendige Renovierung der Wohnungen beginnen. Mitarbeiter des Suchtzentrums Leipzig legten der Caritas ein Angebot vor. Ausgemessen wurden die Wohnungen bereits. Die LWB stellt während der Arbeiten eine Wohnung als Zwischenlager für Möbel und für Bewohner zur Verfügung, die während der Fußbodenerneuerung nicht in die Räume können. Die Freude über den Zuspruch der LVZ-Leser ist bei Caritasverband und Bewohnern sehr groß: „Die Lobby in Sachen Wohnungsnot ist eher klein, darum habe ich mich sehr gefreut“, erzählt Ciupka. Sogar ein Angebot eines Privatvermieters habe er bekommen. Der Mann sei früher in einer ähnlichen prekären Situation gewesen wie die Mieter, denen die Caritas hilft. Inzwischen besitzt der Leipziger zwei Wohnungen in der Messestadt. Möglicherweise wird er sie im kommenden Jahr an den Caritasverband vermieten – und Mietern ohne Perspektiven am Wohnungsmarkt eine Chance geben.

Der LVZ liegt heute mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Leipzig ein vorbereiteter Überweisungsschein bei, auf dem Sie Ihre Spendensumme eintragen können. Mehr Infos zu allen Projekten gibt es hier: www. lvz.de/spendenaktion

Theresa Held

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 01./02.12.2018