Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Grünau 2030


Grünau ist ein wichtiger Schwerpunktraum der Stadterneuerung in Leipzig. Mit dem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (STEK) liegt jetzt der Entwurf eines programm- und ämterübergreifenden Handlungskonzeptes vor, das der Konkretisierung des bereits im Verfahren befindlichen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes dient. Zuvor war der Entwurf in der Verwaltung sowie mit den lokalen Akteuren und politischen Gremien diskutiert worden. Daraus resultierende Änderungen und Ergänzungen sind eingearbeitet worden. Oberbürgermeister Burkhard Jung wird auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau die Vorlage im Mai zum Beschluss vorlegen.
Ausgehend von einer ausführlichen Analyse beschreibt es sieben Handlungsfelder und Ziele. Chancengleichheit und Beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit und integrierte Stadtteilarbeit sind als Querschnittsaufgabe definiert.

„Stadtraum, Wohnen und Klima“: Hier geht es u. a. um Nutzung von Flächenpotentialen, etwa um eine maßvolle Nachverdichtung der Wohnbebauung in Teilbereichen. Weitere Ziele sind u. a. die Förderung kooperativer Wohnprojekte und eine sozial gerechte Entwicklung des Wohnungsmarktes, die Aufwertung öffentlichen Räume und die Erarbeitung von Quartierskonzepten sowie um die Nutzung von Dach- und Freiflächen für alternative Energiegewinnung und mehr energetische Sanierungen.

„Freiraum und Mobilität“: Inhalt sind u. a. die Unterstützung kreativer, ökologischer Nutzungen von nicht bebaubaren Flächen z. B. durch Gemeinschaftsgärten oder Streuobstwiesen. Ebenfalls auf dem Programm stehen die Schaffung von Grünräumen auch für kleinere Gemeinschaften, die Weiterentwicklung des Wegesystems für Fußgänger und Radfahrer sowie in nachhaltiges Finanzierungsmodell für den Quartiersbus Grünolino und der mögliche Ausbau dieser Linie sowie quartiersbezogene Verkehrskonzepte.

„Lokale Ökonomie und Beschäftigung“: Priorität hat hier die Ansiedlung von Gewerbe in leer stehenden Gebäuden. Dafür sollen u. a. ein Flächen- und Objektpool, ein Flächen- und Vermietungsmanagement aufgebaut sowie Schlüsselprojekte aufgebaut werden. Des Weiteren geht es um verstärkte Beratung und Vernetzung von Unternehmen sowie um Qualifizierung und Vermittlungen von Beschäftigten vor Ort.

„Bildung“: Grünau hat viele Bildungseinrichtungen und ein auch im gesamtstädtischen Vergleich stark entwickeltes lokales Bildungsmanagement, in dem Einrichtungen und freie Träger zusammen arbeiten. Gleichzeitig ist die Bausubstanz von Schulen und Kitas oft noch schlecht. Sanierungen stehen an, ebenso wie die Diskussion von Standorten für drei neue Schulen, die entsprechend dem Schulentwicklungsplan voraussichtlich im Stadtteil benötigt werden. Hier ordnet sich auch das Bildungs- und Bürgerzentrum ein. Ein weiterer Schwerpunkt sind Schulcoaching, Schulsozialarbeit, verbesserten Übergang zwischen den Bildungsstufen und ergänzende, nicht formale Bildungsangebote.

„Kultur, Freizeit, Sport“: Hier geht es um die Weiterentwicklung der vielfältigen, oft stadtweit einzigartigen Grünauer Angebote. So sollen die „Völle“ (Jugend- und Freizeitzentrum Völkerfreundschaft) und das KOMM-Haus sowie die offene Seniorenarbeit weiterentwickelt und der Offene Freizeittreff Arena sowie die Kinder- und Jugendeinrichtung „KiJu“ am Kirschberg saniert werden. Auch das Mütterzentrum in der Potschkaustraße sowie der Ausbau der Kindertagesstätten zu Kinder- und Familienzentren sowie die Weiterentwicklung der Angebote des Familienzentrums in der Ringstraße stehen an. Die vorhandenen Sportplatzanlagen sollen modernisiert und aufgewertet werden.

„Gesundheit“: Schwerpunkte sind Sicherung und bedarfsorientierter Ausbau der medizinischen Versorgung sowie der Infrastruktur und Angebote für spezifische Zielgruppen. Gesundheitsförderung durch Etablierung und Begleitung eines Netzwerks Gesundheit und Unterstützung von Gesundheitsprojekten der Stadtteilakteure sind weitere Schwerpunkte.

„Ordnung und Sicherheit“: Es geht um die Bewahrung der öffentlichen Sicherheit und den sozialen Frieden in Grünau. Um das Sicherheitsgefühl der Grünauerinnen und Grünauer zu verbessern, sind u. a. Maßnahmen zur Erhöhung von Ordnung und Sauberkeit sowie für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und zur Stärkung der Nachbarschaften vorgesehen. Um das Problem der Jugenddelinquenz anzugehen, sind vor allem präventive Maßnahmen wie die Ausweitung der Schulsozialarbeit oder der Ausbau von Kultur- und Freizeitangeboten vorgesehen.

Querschnittsaufgabe „Chancengleichheit und Beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit und integrierte Stadtteilarbeit“: Sie umfasst u. a. frühkindliche Präventions- und Integrationsangebote in Kitas und Schulen, die Entwicklung und Umsetzung von Präventionsangeboten in Bezug auf Jugenddelinquenz, die Förderung demokratischer Teilhabe und des interkulturellen Dialoges. Eine Koordinierungs- und Beratungsstelle für Migration und Integration soll etabliert und der Einsatz von Sprach-, Kultur- und Integrationsmittlern in Bildungs- und Sozialeinrichtungen soll optimiert werden. Auf dem Gebiet der Bürgerbeteiligung sollen neben den bewährten Formaten auch neue erprobt und bestehende und neue Netzwerke der Selbstorganisation von Initiativen unterstützt werden. Vorgesehen sind ebenso die Weiterführung des Verfügungsfonds für kleinteilige Projekte und ein Raummanagement für die Räume öffentlicher Einrichtungen.

Quelle: Medieninformation der Stadt Leipzig vom 12.03.2018


Weitere Infos zum Stadtteilentwicklungskonzept Grünau 2030 unter: www.leipzig.de